Ortsverschönerung in Selhof Verein weiht Boulebahn in Bad Honnef ein

SELHOF · Lange hatte sich der Orts- und Verschönerungsverein Bad Honnef-Selhof für diesen neuen Treffpunkt eingesetzt. Am Wochenende wurde die neue Boule-Anlage am Afelspfad eingeweiht. Die Selhofer trainieren dort nun auch für die Bad Honnefer Boule-Meisterschaft im Herbst.

Französisches Flair in Selhof: Der Orts- und Verschönerungsverein Selhof (OVVS) weihte an der Ecke Afelspfad/Berliner Straße einen Boule-Platz ein. Den „Anstoß“ nahmen Bürgermeister Otto Neuhoff, Vorsitzender Stefan Wolf und sein Vize Guido Jüssen vor, der auch die Idee hatte, ein Mekka für Boule-Spieler zu schaffen. „Es ist großartig, was hier in Selhof auf die Beine gestellt wird“, lobte das Stadtoberhaupt, das extra mit Villa-Collina-Kappe gekommen war, um an Adenauers Vorliebe für Cadenabbia und Boccia, die italienische Boule-Variante, zu erinnern. Neuhoff: „Viel Spaß beim Spielen.“

Wolf betonte: „Aus einer Wiese und einem Hundeklo haben wir eine schöne Anlage gemacht, die auch Begegnungsstätte in der Mitte von Selhof darstellen soll. Das ist fast eine kleine Parkanlage.“ Er erinnerte an die Hürden, die genommen werden mussten. Zwar habe der Vorschlag, einen Boule-Platz zu errichten, große Zustimmung gefunden. Aber es musste ein Schallschutzgutachten erstellt werden, da es zunächst auch Bedenken gab, die sich in einer Unterschriftenaktion manifestierten. „Schließlich wurde unser Bauantrag genehmigt“, sagte Wolf.

Der Vorsitzende dankte allen Helfern. Professionelle Unterstützung gewährten die Firmen Hupperich & Westhoven und Gartengestaltung Richarz. Landschaftsbau-Azubi David Jüssen half bei der Bepflanzung. Die Stadtsparkasse stellte Mittel aus dem PS-Sparen zur Verfügung. Die „Huusmester vom Bundesdaach“ Axel Foppen und Frank Fander beteiligten sich am Projekt. Und Ehrenmitglied Wolfgang Wilke und seine Frau Rosi stifteten eine Ruhebank mit Tisch. „Hier können sich die Boulespieler hinsetzen und auch ein Glas Rotwein trinken“, meinte Wolf.

Wertvolle Tipps

Volker Burghoff von den Boulefreunden Bad Honnef, die auf der Insel Grafenwerth aktiv sind, gab wertvolle Tipps. Zur Eröffnung überreichte er eine Garnitur Boule-Kugeln, „damit Interessierte und Gäste immer eine ruhige Kugel schieben können. Wir weihen Spieler gern in die Geheimnisse des Boule ein.“ Außerdem lud er zur Boule-Stadtmeisterschaft im Herbst ein. Bis dahin können die Selhofer eifrig trainieren. Um Ruhestörung zu vermeiden, gibt es feste Zeiten: Werktags darf der Platz zwischen 9 und 13 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr genutzt werden, sonn- und feiertags von 15 bis 19 Uhr. Boule wurde in Frankreich bereits im 13. Jahrhundert mit Holzkugeln gespielt.

1369 verbot Frankreichs König Karl V. dieses Spiel, weil die Soldaten jede freie Minute damit verbrachten anstatt mit der Wehrertüchtigung. Und die Pariser Synode untersagte Priestern 1697 das Spiel in der Öffentlichkeit. Dabei hatte die Fakultät von Montpellier bereits im 16. Jahrhundert den Wert des Boule-Spiels für die Gesundheit bestätigt: „Es gibt keinen Rheumatismus oder ähnliche Leiden, die nicht durch dieses Spiel vereitelt werden können.“ Insofern haben die Selhofer ihre Reha jetzt mitten im Ort.

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