Rathaus-Tiefgarage in Bad Honnef Tiefgarage ist marode und muss saniert werden

Bad Honnef · Am 1. August beginnt die Sanierung der maroden Rathaus-Tiefgarage in Bad Honnef. Die Kurzzeitparkplätze bleiben zunächst erhalten.

 Die Schäden in der Tiefgarage sind unübersehbar. Teilweise sind in den Decken Risse entstanden.

Die Schäden in der Tiefgarage sind unübersehbar. Teilweise sind in den Decken Risse entstanden.

Foto: Frank Homann

Parkplätze sind in der Honnefer Innenstadt knapp – und in den kommenden Monaten könnte sich die Situation noch verschärfen: Die Rathaus-Tiefgarage ist marode und muss saniert werden. Ab Montag, 1. August, bis etwa Anfang Dezember werden in einem ersten Bauabschnitt Zwischendecken und Fahrbahnen saniert. Im zweiten Abschnitt 2017 – wahrscheinlich ebenfalls ab Sommer – sind die Stützpfeiler und Wände dran. Grobe Kostenschätzung der Stadt für die Sanierung: eine Million Euro.

Im ersten Bauabschnitt ab August entfallen rund 90 Parkplätze für die Autos von Rathausmitarbeitern und für Dienstfahrzeuge. Eine logistische Herausforderung: Die städtischen Stellplätze müssen ausgelagert werden, teilt die Verwaltung mit. Dazu würden im Umfeld vorübergehend Reserveflächen geschaffen. Ein Großteil müsse aber auf den Parkplatz an der Stadtbahnendhaltestelle ausweichen. Die Stadt betont aber: Während der gesamten Sanierungszeit sollen die Plätze des Parkhausbetreibers Apcoa für Dauer- und Kurzzeitparker weiter zur Verfügung stehen, wenn auch an wechselnden Stellen – je nachdem, wo gerade gearbeitet wird.

Bei einem Rundgang zeigen Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau, und Projektleiter Jörg Sudmann vom Technischen Gebäudemanagement die Schäden. Risse und abplatzendes Material, von den Fachleuten markiert, sprechen eine deutliche Sprache. Und sogar oberirdisch gibt es bereits Auswirkungen: Die Außentreppe zum Ratssaal ist gesperrt und mit Stützen gesichert.

Unter der Ratssaaltreppe gibt es Risse

Eine präventive Maßnahme, sagt Sudmann: Bei Voruntersuchungen seien unter der Ratssaaltreppe und dem Durchgang vereinzelt Risse festgestellt worden. Wegen zu erwartender Erschütterungen bei der Garagensanierung seien zusätzliche Stützen aufgestellt, damit es während der Bauzeit nicht zu weiteren Schäden komme. Mit „Rissmetern“ werde zudem kontinuierlich überprüft, wie es um die Beschaffenheit der Betonteile bestellt ist.

Laut Sudmann und Pinto sind solche Schäden nach 30 Jahren „Lebensdauer“ auch für Stahlbeton alles andere als ungewöhnlich. Erschütterungen durch die Fahrzeuge, Feuchtigkeit und eindringendes Streusalz hätten dem Verbundwerkstoff zugesetzt, der die Eigenschaften von Beton und Stahl verbindet und damit Druck- und Zugfestigkeit der jeweiligen Baustoffe nutzt. Pinto: „Das Rathaus und die Tiefgarage waren einfach fällig.“ Das Stichwort laute: Werterhalt. „Macht man es nicht, verschlechtert sich der Zustand. Und es wird es in jedem Fall immer teurer. Nach Abschluss der Arbeiten ist das hingegen eine grundsanierte Tiefgarage“, ist der Fachmann aus dem Rathaus sicher.

Chance für neues Stadtentwicklungskonzept

Dass der Zahn der Zeit am Beton genagt hat, hatte bereits 2015 ein Gutachten gezeigt. Mit modernster Technik könne man die Schäden heute weit genauer lokalisieren als früher, erklärt Sudmann. So könne man mittels Thermographie exakt feststellen, wo Wasser eingedrungen ist. „Wir wollen ja nicht den ganzen Rathausplatz aufreißen müssen“, so Sudmann. Für die ersten Sanierungsstufen lägen Planungen und Kostenkalkulationen vor, für die Arbeiten im kommenden Jahr seien noch weitere Untersuchungen erforderlich. 2017 müssten im Zuge der Arbeiten auch Teile des Rathausplatzes gesperrt werden.

Fabiano Pinto geht davon aus, dass sich „im Wechselspiel mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept die Chance bietet, in Teilen eine Neuordnung des Platzes zu erreichen“. Auch Bürgermeister Otto Neuhoff sieht durchaus Chancen, den fortlaufenden – und teuren – Sanierungsarbeiten am Rathaus Positives abzugewinnen. Nötige Instandsetzungen könne man etwa nutzen, um neue Räume zu schaffen und insgesamt bürgerfreundlicher zu gestalten. In der Verwaltung sei eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die neue Raumlösungen etwa für den offenen Bereich an der Ratssaaltreppe entwickelt – mit externen Fachplanern sowie dem Architekten des Rathauses, Professor Joachim Schürmann. Eine weitere Idee sei eine Erweiterung des Foyers in Richtung Kreuzweidenstraße.

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