Schnelles Internet in Bad Honnef Telekom setzt erstmals Micro-Trenching ein
BAD HONNEF · Auf einer kurzen Strecke des gesamten Ausbaugebietes in Bad Honnef nutzt die Telekom jetzt das neue sogenannte Micro-Trenching-Verfahren für die Verlegung von Glasfaserkabeln.
Nach einem Testlauf im unterfränkischen Wonfurt kommt diese Methode laut Dieter Regenthal, Leiter der Produktion Telekom Technik GmbH, nun erstmals zur Anwendung. Das Bonner Unternehmen stellte das Verfahren am Dienstag am Einsatzort, der Karl-Simrock-Straße in Selhof, vor.
Auf einer Strecke von etwa 500 Metern werden bei dem Micro-Trenching-Verfahren mittels einer Fräse schmale Gräben und Schlitze in den Asphalt geschnitten. Darin wiederum verlaufen – umgeben von kleinen Röhren – dann später die Glasfaserkabel für ein schnelleres Internet. Michael Otto vom ausführenden Bauunternehmen Swarco: „Dazu fräsen wir eine Nut von 20 Millimetern Breite und 220 Millimetern Tiefe in den Bordstein.“
Das mache einen gravierenden Unterschied zur herkömmlichen Verlegung der Glasfaserkabel aus: „Diese Methode beansprucht nur wenig Platz und ermöglicht eine schnelle Fertigstellung von Leerrohr- und Glasfasertrassen“, so der Ingenieur. Zudem sei das Verfahren vergleichsweise kostengünstig, und die Arbeiten gingen schneller vonstatten als wenn ein breites und tiefes Stück Straße aufgerissen werden müsse.
Auch Bürgermeister Otto Neuhoff schaute sich gestern den Beginn der Arbeiten an. „Vor allem die Bürger profitieren von diesem Verfahren, da es mit geringerem Aufwand und fast ohne optische Beeinträchtigungen die Verlegung von Glasfaserkabeln ermöglicht“, meinte er. Insgesamt will die Telekom bis Ende 2016 rund 30 Kilometer Glasfaser verlegen und 32 Versorgungskästen aufstellen oder mit moderner Technik ausstatten.
Dadurch sollen etwa 9000 Haushalte eine Download-Geschwindigkeit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) erreichen. Beim Heraufladen vervierfache sich das Tempo im Vergleich zum Ist-Zustand auf bis zu 40 Mbit/s. Laut Dieter Regenthal investiert die Telekom für den Ausbau in Bad Honnef „einen geringen zweistelligen Millionenbetrag".
