Millionenschwere Investitionen nötig Straßen in Bad Honnef sind marode

Bad Honnef · Die Stadt Bad Honnef schätzt die nötigen Investitionen für die maroden Straßen in den kommenden fünf Jahren auf 20 Millionen Euro. Auch auf viele Anlieger werden dann Beiträge zukommen.

Die Summe hat es in sich: Sicher an die 20 Millionen Euro, so schätzen die Tiefbau-Experten im Bad Honnefer Rathaus, müssen in den kommenden fünf Jahren in die Straßen der Stadt investiert werden. Ein Unterfangen, das die Bürger nicht alleine über Baustellen zu spüren bekommen werden. Denn in sehr vielen Fällen greifen die gesetzlichen Grundlagen, nach denen die Anlieger zu Beiträgen herangezogen werden. Die Stadt hat jetzt ein entsprechendes Bauprogramm aufgelegt. Vorgestellt wird das Gesamtpaket kommende Woche zunächst im Planungsausschuss.

Grundsätzlich gelte, so die Stadtverwaltung: „Von den insgesamt rund 180 Kilometern Straßen im Stadtgebiet sind sehr viele Abschnitte erneuerungs- beziehungsweise sanierungsbedürftig.“ Wohl auch, weil zu lange nichts oder nicht viel passiert ist: Was die Straßen angeht, ist in der Vergangenheit offenkundig einiges liegen geblieben. Zum einen seien große Summen gebunden gewesen durch Straßenbauprojekte wie den Bau der „Drieschwegspange“ vom Rolandsecker Weg zum Honnefer Süden oder die Umgestaltung der Linzer Straße, so die Verwaltung.

Zum anderen habe sich Bad Honnef zeitgleich im Nothaushalt beziehungsweise in der Haushaltssicherung befunden und somit kein Geld für Weiteres aufbringen können. Ergebnis: „In vielen Fällen, in denen der reine Einbau einer neuen Fahrbahndecke keinen Erfolg mehr verspricht, steht dann ein wiederholter Ausbau oder zum Teil auch eine erstmalige Herstellung an.“ Und in beiden Fällen kommen auch auf die Anlieger Beiträge zu.

3600 Straßenschäden in vier Jahren erfasst

Dass es an vielen Stellen rumpelt, zeigt auch diese Statistik: In den vergangenen vier Jahren sind 3600 Straßenschäden erfasst worden. Das Spektrum reiche von „großen Schlaglöchern bis zu Netzrissen in der Fahrbahn“, so die Vorlage zum Planungsausschuss. Lediglich 1400 der erfassten Schäden hätten beseitigt werden können. Grundsätzlich gelte, dass Straßen üblicherweise über 50 Jahre im Anlagevermögen abgeschrieben würden.

Um das Infrastrukturvermögen instand zu halten, müsse jährlich mindestens der Abschreibungsbetrag reinvestiert werden – in Bad Honnef lag dieser in den vergangenen Jahren zwischen 1,2 und 1,9 Millionen Euro – Tendenz sinkend, da einige Straßen schon abgeschrieben seien.

Deckensanierungsprogramm der Stadt

Demgegenüber steht ein Budget für die pure Unterhaltung von zurzeit jährlich 160 000 Euro. Hinzu komme ein sogenanntes Deckensanierungsprogramm, das eine Mehrjahres-Haltbarkeit erziele. Dass es mit Flickwerk nicht getan ist, ist am Tiefbauprogramm abzulesen.

Da alle Maßnahmen mit dem Abwasserwerk oder Versorgern wie der Bad Honnef AG abgestimmt würden, könnten Straßen vorgezogen werden, wenn dort etwa Kanalbauten anstünden. Dazu gibt es einen Grundsatzbeschluss des Rates, der auch beinhaltet, dass Bürgerinformationen jeweils vor den Beratungen in den Ausschüssen stattfinden sollen.

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