Streit in Bad Honnef um Sportplatzbebauung Stadt will Wohnbebauung ermöglichen

Bad Honnef · Dass das Erzbistum den Sportplatz an Sankt Josef zu Bauland machen will, wird von Anwohnern kritisiert. Dennoch schlägt die Stadtverwaltung dem Fachausschuss vor, am Dienstag für das Areal einen Bebauungsplan auf den Weg zu bringen.

Das Thema ist ein Aufreger. Nach dem ersten Anlauf im Dezember schlägt die Verwaltung nun erneut vor, einen Bebauungsplan für den Sportplatz an der Erzbischöflichen Gesamtschule Sankt Josef auf den Weg zu bringen. Zu entscheiden hat darüber am kommenden Dienstag der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen.

Wie berichtet, plant das Erzbistum auf seinen Flächen einen Schulneubau für rund 30 Millionen Euro. Aus dem Plangebiet herausgenommen wurde allerdings das jetzige Sportplatzareal. Ziel, so wiederholt es die Verwaltung in der Vorlage: „Zwecks teilweiser Refinanzierung des Schulneubaus beabsichtigt das Erzbistum Köln, den Bereich der heutigen Sportanlagen aus dem Schulgelände herauszunehmen und einer Wohnnutzung zuzuführen.“ Da der geltende Bebauungsplan dort „Grünfläche für den Gemeinbedarf“ vorsehe, müsse also ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden.

Nachbarn schrieben Protestbrief

Das Vorhaben, den Sportplatz zu bebauen, stieß sogleich bei Bekanntwerden auf Kritik. 13 Anliegerparteien aus der benachbarten Königin-Sophie-Straße unterschrieben einen Brief an die Stadt, in dem sie das Vorhaben ablehnen. Ihre Befürchtung unter anderem: Wohnbebauung neben dem Neubau der Gesamtschule bedeute eine dem Wohnviertel nicht angemessene Verdichtung und setze die Wohnqualität in diesem stadtbildprägenden Gebiet herab.

Bei einer Bürgerversammlung, die eigentlich nur die Pläne für den Schulneubau zum Inhalt haben sollte, bekräftigten Anlieger ihre ablehnende Haltung. Der Fachausschuss hatte das Thema bereits im Dezember auf der Tagesordnung. Während er seinerzeit die ersten Weichen für den Bau der neuen Gesamtschule stellte, vertagte er das Sportplatz-Thema in derselben Sitzung noch einmal. Die Entscheidung für einen Aufstellungsbeschluss würde die Verwaltung nun offenkundig gerne nachholen.

Es gebe „zum heutigen Zeitpunkt noch keine detaillierten Bauvorstellungen des Erzbistums“, teilt die Verwaltung in der Vorlage mit. Das gebe der Stadt die Chance, im Bebauungsplan Festsetzungen zu Art und Umfang der Nutzung zu treffen. Offenhalten will es sich die Verwaltung, im weiteren Verfahren auf einen sogenannten „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ zurückzugreifen. In der Vorlage heißt es: „In diesem Fall bestünde gegebenenfalls die Option, unter anderem die Architektur der Neubebauung sehr detailliert zu regeln.“ Aktuell stehe aber noch nicht fest, wer Träger des Vorhabens und somit Verhandlungspartner sein werde. „Für die Bauphase des Schulneubaus muss die Nutzung der Sportplatzfläche noch weiter gewährleistet werden“, ergo: sicher bis zum Jahr 2020.

„Die weitere Bearbeitung des Bebauungsplanverfahrens soll daher – auch aus organisatorischen Gründen – nach der Konkretisierung des Bebauungsplanes Neubau Sankt Josef Schule erfolgen“, so die Verwaltungsvorlage abschließend. Die öffentliche Sitzung des Planungsausschusses findet am Dienstag, 21. Februar, ab 18 Uhr im Rathaus statt.

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