Schadstoffe in Bad Honnef Schimmelbelastung im Rathaus nicht gefährlich

Bad Honnef · Die Bürgerbüro-Mitarbeiter ziehen vorübergehend in andere Räume, und auch der Ratssaal war kurzzeitig wegen des Schimmelbefalls gesperrt. Eine Gefährdung für Mitarbeiter und Besucher bestehe nicht, betonte die Stadt auf Anfrage des GA. Prüfungen durch externe Fachleute hätten die Unbedenklichkeit ergeben.

 Schimmel im Rathaus: Fachleute sprechen von „natürlicher Außenluft-getragener Flora“ und geben Entwarnung.

Schimmel im Rathaus: Fachleute sprechen von „natürlicher Außenluft-getragener Flora“ und geben Entwarnung.

Foto: Frank Homann

„Nach eingehender Reinigung durch eine Fachfirma sowie durch Heizen und Lüften können weiterhin Veranstaltungen im Ratssaal stattfinden“, heißt es unter anderem in einem Schreiben von Dienstag an die Belegschaft, das dem GA vorliegt.

Anders sieht es im Bürgerbüro aus. Denn: „Für das Bürgerbüro, das ständig durch die Beschäftigten genutzt wird und darüber hinaus ein wesentlich geringeres Raumvolumen als der Ratssaal hat, wird die dauernde Belastung als schwerwiegender gesehen, und deshalb wurde kurzfristig die Verlagerung innerhalb des Rathauses befürwortet“, so das Schreiben weiter.

Die Abschlussberichte der Experten stünden zwar noch aus. Die bisher vorliegenden Ergebnisse der Gutachter seien aber mit dem Kreisgesundheitsamt besprochen worden. „Im Ergebnis dieser Besprechung wurde festgehalten, dass eine akute Gefährdung durch Schimmelbelastung im Bürgerbüro und im Ratssaal für gesunde Personen nicht gegeben ist.“ Nicht auszuschließen sei, dass immungeschädigte Menschen oder Allergiker gefährdet seien, so die Stadt.

Schadstoffe im Rathaus waren schon mehrfach ein Thema

Wie mehrfach berichtet, waren Schadstoffe in dem 80er-Jahre-Bau schon öfter ein Thema. Schadstoffbelastungen, die 2009 für große Sorge in der Rathausbelegschaft sorgten, lagen allen Messungen zufolge laut Aussage der Stadtverwaltung aus 2010 unter den gesetzlichen Grenzwerten.

Vorsichtshalber wurde die damals beginnende Rathaussanierung aber unter anderem dafür genutzt, die beim Neubau von 1980 bis 1983 angebrachte Holzverschalung der Decken und die alten problematischen Dämmmaterialien zu entfernen und zu erneuern.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund dieser Vorgeschichte sei die Sensibilität der Mitarbeiter nachvollziehbar, hieß es am Freitag seitens der Stadt. Laut Stadtsprecherin Christine Pfalz wird das Thema entsprechend ernstgenommen.

Gleich nach Entdecken der Schimmelsporen – laut erster Expertise handelt es sich um eine „natürliche Umweltbelastung“, im Fachterminus eine „natürliche, Außenluft-getragene Flora“ – habe man Untersuchungen veranlasst. Die Raumluft werde dabei vorsorglich umfassend auf insgesamt 250 bekannte Bauschadstoffe untersucht, darunter PCP und Lindan.

Ein Schimmel-Spürhund wurde eingesetzt, der auch im Ratssaal fündig wurde. Der Saal, in dem eigentlich eine Mitarbeiterversammlung hätte stattfinden sollen, wurde vorübergehend gesperrt, konnte nach der Reinigung aber Anfang der Woche wieder freigegeben werden. Anweisungen für richtiges Heizen und Lüften sollen zudem dafür sorgen, dass kein neuer Schimmel entsteht, so die Stadtsprecherin.

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