Lebensgefahr auf Wanderweg Rheinsteig im Siebengebirge nach Baumsturz gesperrt

Siebengebirge · Der direkte Aufstieg von Rhöndorf zum Drachenfelsplateau ist bis auf Weiteres gesperrt, aufgrund umgestürzter Bäume besteht Lebensgefahr. Wie lange der Rheinsteig gesperrt bleibt, ist völlig unklar.

Aufgrund einer umgestürzten Eiche, die einige weitere Bäume am Hang des Drachenfels mitgerissen hat, sind der Rheinsteig und der in diesem Bereich zwischen Rhöndorf und dem Drachenfelsplateau identisch verlaufene Bergische Weg bis auf Weiteres gesperrt. Das teilte der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) am Donnerstag mit. Demnach sind die Bäume an der engsten Stelle des Felsenweges vom Drachenfelsplateau hinunter nach Rhöndorf über mehrere Serpentinen gestürzt.

„Da sich einige Bäume noch in anderen Baumkronen verhakt haben und in der Luft hängen, besteht auf beiden Fernwanderwegen zwischen Siegfriedkanzel und Ulanendenkmal Lebensgefahr“, so Ina Schlade vom VVS. Aus Sicherheitsgründen seien daher beide Wege gesperrt worden.

"Wir stehen vor einem Rätsel"

Wie lange die Sperrung andauern und wann der direkte Aufstieg von Rhöndorf auf das Drachenfelsplateau wieder freigegeben wird, ist noch völlig unklar. „Es geht nicht um das Wann, sondern um das Wie“, sagt der für das Siebengebirge zuständige Förster Marc Redemann vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft auf GA-Anfrage. Es sei noch nicht abzusehen, wie die Bäume überhaupt weggeräumt werden können. „Wir stehen vor einem Rätsel.“

Zusammen mit forstwirtschaftlichen Unternehmen würde nach Lösungen gesucht. Mit schwerem Gerät sei der Ort jedoch nicht erreichbar, wegen ihrer großen Steilheit sei sie nur mit sehr großem Sicherheitsaufwand zu bearbeiten. „Vielleicht kann man von unten an die Stelle ran“, meint der Förster.

Wenig Halt für Bäume

Grund für den Sturz der Eiche, der am vergangenen Sonntag von Fußgängern bemerkt und gemeldet worden war, ist die Beschaffenheit des Bodens. Auf dem felsigen Untergrund finden die Bäume nur wenig Halt. Daher kommt es immer mal wieder vor, dass Bäume umstürzen, erklärt Redemann. „Das ist typisch für Steilhänge, die wenig Erde haben.“ Die Bäume könnten an solchen Lagen wie dem Südhang des Drachenfels kaum wurzeln. Ein Grund für den Baumsturz könnte seiner Meinung auch die bestehende Trockenheit sein. „Eventuell sind Feinwurzeln abgetrocknet.“ Dies sei aber nur eine Vermutung.

Fest steht jedoch, dass mit dem Rheinsteig nun bereits der zweite Wanderweg auf das Drachenfelsplateau gesperrt ist. Wie berichtet, ist der Eselsweg seit Anfang 2017 aufgrund von Steinschlaggefahr nicht zugänglich. Voraussichtlich im Frühjahr 2019 wird er wieder freigegeben.

Auswirkungen auf den Drachenlauf

Auswirkungen hat die Sperrung auch auf den Drachenlauf, der über den Rheinsteig führen sollte. Daniel Weiser, Veranstalter des Laufs, bei dem am Sonntag, 28. Oktober, mehr als 600 Läufer an den Start gehen werden, erhielt die Information am Donnerstag vom VVS. Er geht zunächst einmal nicht davon aus, dass der Weg bis zur Veranstaltung wieder frei gegeben wird. „Ich habe mit dem Förster und dem VVS bereits über eine alternative Streckenführung gesprochen“, sagte er.

Statt vom Ulanendenkmal über den Rheinsteig auf den Drachenfels soll der Kurs nun über einen Trail oberhalb des Rhöndorfer Waldfriedhofs führen. Über den steil ansteigenden Pfad wird der Verbindungsweg zwischen Milchhäuschen und Drachenfels erreicht. Über diesen geht es weiter zum Plateau, wo ein Wendepunkt eingerichtet wird. „Weder der Förster noch der VVS haben da Bedenken“, meint Weiser.

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