Fortbildungsakademie des Landes Neue Pächter für das ehemalige Commundo in Bad Honnef

Bad Honnef · Die Fortbildungseinrichtung der Landesfinanzverwaltung zieht von Bad Godesberg in das ehemalige Commundo nach Bad Honnef. Gerechnet wird mit 30.000 Übernachtungen pro Jahr.

 Das ehemalige Commundo-Tagungshotel aus der Vogelperspektive. Ab Herbst lernen dort Mitarbeiter der Landesfinanzverwaltung.

Das ehemalige Commundo-Tagungshotel aus der Vogelperspektive. Ab Herbst lernen dort Mitarbeiter der Landesfinanzverwaltung.

Foto: Frank Homann

Commundo geht, FortAFin kommt: Am 1. Oktober wird die Fortbildungsakademie der Finanzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen, kurz FortAFin, ihren Betrieb am neuen Standort Bad Honnef im ehemaligen Commundo-Tagungshotel aufnehmen. In Anwesenheit von Bürgermeister Otto Neuhoff und Wirtschaftsförderin Johanna Högner stellten die Vertragspartner der Landesfinanzverwaltung und der Gateway Real Estate AG Frankfurt, Eigentümerin der Immobilie mit 100 Hotelzimmern sowie 15 Tagungs- und Seminarräumen, am Montag dazu die Details vor.

Verbunden ist dies mit einer guten Nachricht auch für den heutigen Standort der FortAFin in Bad Godesberg: Dort entsteht kein Leerstand, sondern geht zeitgleich die Dependance der Landesfinanzschule Wuppertal an den Start. Das Gros der 20 Mitarbeiter aus Bad Godesberg geht mit nach Bad Honnef; drei der bisherigen Mitarbeiter wechseln zur Landesfinanzschule.

Geschlossen ist der Vertrag für das ehemalige Commundo auf zehn Jahre, „verbunden mit der Hoffnung auf eine weitere Zusammenarbeit“, so Matthias Heppner, bei Gateway zuständig für das operative Geschäft. Denn, so Manfred Hillenbrand, Vorstand der Gateway, die 2017 fünf Commundo-Immobilien und darunter die Honnefer „als beste aus diesem Portfolio“ erworben hatte: „Auch für uns ist das die Ideallösung.“ Da Gateway die Immobilien in aller Regel im Bestand halte, wolle man „langfristige, nachhaltige Lösungen“. Hillenbrand: „Insofern ist das eine glückliche Fügung.“

Zwei gute Botschaften

„Es sind in Konzentration zwei gute Botschaften für Bad Honnef“, erinnerte Neuhoff daran, dass jüngst mit Vertragsabschluss für das Hotel Avendi eine andere positive Weiterentwicklung angestoßen wurde. Wie eng die Dinge verzahnt sind, zeigt auch dies: Mit 30 000 Übernachtungen von Seminaristen pro Jahr in der Fortbildungsakademie ist diese nach Angaben von Leiter Karl-Josef Gens nicht nur für sich genommen „zu 100 Prozent ausgelastet“. Auch werden weitere Hotelkapazitäten gebraucht. Bis Ende 2020 seien schon 6000 Übernachtungen in Hotels vor Ort gebucht. Bevor es im Herbst losgehen kann, wird im Commundo noch investiert, etwa in komplette Barrierefreiheit.

Eigentlich sei es „eine jecke Geschichte“, so Neuhoff: „Und sie zeigt, wie wichtig es ist, im Kontakt zu bleiben.“ Denn bis die Lösung Gestalt annehmen konnte, waren zwei Umwege nötig: über die Landesfinanzschule und das Katholisch Soziale Institut (KSI), für das sich laut Neuhoff ebenfalls noch in 2018 eine Lösung abzeichnet. Aufgrund des „hohen Ausbildungsbedarfs“, so Arnold Bendels, Leiter der Landesfinanzschule und selbst Bad Honnefer, war diese auf der Suche nach einer Dependance; zugleich will die FortAFin ihr „Angebot erweitern“, so Gens. Wegen der Bedeutung für den Standort sei es „wichtige, aber auch aufwendige Arbeit im Hintergrund“, für die Neuhoff Högner dankte, Eigentümer von Immobilien wie dem KSI und potenzielle Nutzer zusammen zu bringen. Problem: Das Bistum will verkaufen, nicht verpachten.

Dank an die Kommune

Die Lösung brachten der Kontakt zu Gateway und die Idee, die beiden Landeseinrichtungen „zu tauschen“, so Gens. „Diese Entwicklung zeigt, wie auch Fehlschläge zu etwas führen können. Alle Kontakte wurden bemüht, alle haben viel geholfen“, so Neuhoff, der der Landesfinanzverwaltung und der Gateway für ihr großes Engagement dankte. Ein Kompliment, das Hillenbrand postwendend zurückgab: „Selten sind wir von einer Kommune derart unterstützt worden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Nur Verlierer
Kommentar zum Pfarrheim in Bad Honnef Nur Verlierer