Eröffnung der neuen Ausstellung Museumsfest in Rhöndorf gut besucht

RHÖNDORF · Rappelvoll war es am Wochenende beim Museumsfest in Rhöndorf. Zur Eröffnung der neuen Ausstellung hatte sich die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus so einiges einfallen lassen.

 Über allem thront Adenauers Wohnhaus: Beim Rundgang durch die Ausstellung können Besucher durch die Fenster das Haus am Hang sehen.

Über allem thront Adenauers Wohnhaus: Beim Rundgang durch die Ausstellung können Besucher durch die Fenster das Haus am Hang sehen.

Foto: Frank Homann

„Es sitzt sich eigentlich ganz bequem darauf“ – und das, obwohl er schon ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat. Caroline Häusler hat es sich im Ausstellungsgebäude des Adenauerhauses auf einem der beiden, mit dunkelgrünem Leder bezogenen Klappsitze gemütlich gemacht, die einst im Deutschen Bundestag standen.

Vor ihr flimmern alte Aufzeichnungen von Redebeiträgen Konrad Adenauers bei Bundestagsdebatten über einen Bildschirm. „Man fühlt sich irgendwie in die Geschichte zurückversetzt“, findet die Koblenzerin.

Wie ihr ging es vielen Besuchern, die am Wochenende zum Museumsfest nach Rhöndorf kamen, um sich die neue Dauerausstellung und natürlich auch Adenauers Wohnhaus anzuschauen. Zur Eröffnung hatte sich die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus so einiges einfallen lassen, um den Besuch von Adenauers Wohnsitz zu einem besonderen Erlebnis für Groß und Klein zu machen: Schnellzeichner Peter Puszta, der auch schon zahlreiche Politiker verewigt hat, fertigte binnen drei Minuten originelle Karikaturen von den Besuchern an.

Ein Violinenduo spielte Adenauers Lieblingsmusik. Zeitzeugen standen für Gespräche zur Verfügung. Für Kinder gab es einen Basteltisch, und die Eisenbahnfreunde Rhein-Wied hatten dazu eine Carrera- und eine Duplo-Bahn aufgebaut.

Zudem galt es, bei einem spannenden Quiz die neu gestaltete Ausstellung genau zu erkunden. Handelte es sich zum Beispiel bei der Harke mit Hammerkopf und dem elektrischen Insektentöter tatsächlich um Erfindungen Adenauers, oder doch nicht? Und wie hießen noch die europäischen Gründungsväter?

„Die neue Ausstellung wird sehr gut angenommen“, freute sich Stiftungsmitarbeiterin Claudia Waibel über den regen Andrang, der nicht nur beim Fest am Wochenende herrschte. „Schon am Donnerstag und am Freitag war es rappelvoll, damit hatten wir gar nicht gerechnet.“

Neben vielen Interessierten aus Bonn und der Region waren zahlreiche Besucher sogar von weiter her angereist. „Die Leute sind angetan vom Design der Ausstellung und der Vielfalt der Objekte“, berichtete auch Archivar Holger Löttel von ersten Gesprächen mit Besuchern. „Unser Ziel, Adenauer lebendig und für verschiedene Zielgruppen greifbar und erlebbar zu gestalten, ist gelungen.“

Und längst nicht nur Zeitzeugen, auch viele Familien mit Kindern drängten sich vor den Ausstellungstafeln und -vitrinen. Wie Familie Prechtel aus Overath zum Beispiel, die gemeinsam mit den Großeltern einen Tagesausflug an den Rhein unternommen hat – wobei der Besuch im Adenauerhaus Opa Werners Wunsch gewesen war. „Als Adenauer beerdigt wurde, war ich 15 Jahre alt und habe den Schiffskonvoi vom Rheinufer aus verfolgt“, erzählte er.

Seine Enkelin Marie, acht Jahre alt, hat in der Grundschule zwar noch nichts über den „Alten aus Rhöndorf“ gehört, „der Opa hat mir aber erzählt, dass er Bundeskanzler war – wie heute die Frau Merkel“. Im Museum gefallen Marie vor allem die alten Fotos. „Und ich durfte eins von Adenauers Lieblingsrezepten mitnehmen, den schwedischen Nusskuchen. Der klingt ganz lecker“, meinte Marie.

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