Gründonnerstag ist Putztag Feuerwehr reinigt Fischbrunnen in Rhöndorf

RHÖNDORF · Seit 1949 reinigt immer am Gründonnerstag die Rhöndorfer Löschgruppe den Fischbrunnen in Rhöndorf. Dabei haben die Wehrleute viele Zuschauer.

 Großer Putzeinsatz für die Wehrleute in Rhöndorf.

Großer Putzeinsatz für die Wehrleute in Rhöndorf.

Foto: Frank Homann

Die Freude der Pänz war riesig. Während die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rhöndorf den abgepumpten Teich am Ziepchen mit Bürsten, Spachteln und Hochdruckreiniger bearbeiteten, konnten die Mädchen und Jungen den Fischen quasi auf die Pelle rücken. Denn: Die Teichbewohner waren für die Dauer der Aktion in Waschzuber befördert worden, die natürlich mit Ziepchenwasser befüllt waren. Hier warteten Emil, Alfred, Helmut und all die anderen Fische darauf, in ihr dann wieder blitzblankes Revier zu wechseln.

Es ist schon Kult: Seit 1949 reinigt immer am Gründonnerstag die Rhöndorfer Löschgruppe das Becken gründlich, an dem sich über die Monate Algen festsetzen. Die Fische müssen dann raus. Dementsprechend groß ist das Interesse des Publikums: Um die 100 Zuschauer verfolgten diesmal das Spektakel um die schrubbenden Feuerwehrleute mit Löschgruppenführer Markus Prinz und die putzmuntere Truppe im Wasser.

Ihr Anführer, der Spiegelkarpfen Emil, hat bereits um die zehn Kilo und ist schon ein echtes Kaliber. Er ist Ersatz für jenen berühmten Emil, der vor einigen Jahren womöglich Silvesterkarpfen wurde, nachdem ein Dieb ihn bei Nacht und Nebel aus dem Becken gefischt hatte.

Spielzeug im Brunnen wiedergefunden

Johanna Brodeßer und Hanna Krahe, die kleinen Mädels von Feuerwehrkameraden, wollten unbedingt Emil II. sehen und ihn auch mal vorsichtig streicheln. Auch Rafael, der dreijährige Sohn von Feuerwehrmann Guilhem van Denbrande, schaute mit großen Augen auf die Flossen-Bande aus dem Ziepchensbrunnen und verfolgte genau, wie Peter Profittlich Emil in den Brunnen zurückbugsierte.

Zwei Jungs aber waren geradezu selig. Isaak (4) war vor Wochen ein kleiner Dinosaurier ins Wasser gefallen. Noah (3) hatte dort versehentlich seinen kleinen, grünen Porsche versenkt; er brüllte damals wie „am Spieß“, so Zeugen des Geschehens. Nun verfolgten die beiden erwartungsvoll die Bergung ihrer Schätze. Porsche und Dino gehörten ebenso zu den Fundstücken wie einige Münzen. Noah und Isaak strahlten.

Bäcker und Konditormeister Peter Profittlich versorgt die Tiere das ganze Jahr über. Die Feuerwehr, die im Mai ihr 100-jähriges Jubiläum begeht, war zum 72. Mal am Brunnen in Aktion. „Als Kind war es etwas Besonderes, wenn man helfen durfte“, berichtete Profittlich. Hübsch auch die Geschichte vom ersten Großputz 1949: Wehrführer Jakob Braun und Peter Profittlichs berühmter Großvater Peter als Stellvertreter standen herausgeputzt in ihren Uniformen mit Orden- und Ehrenzeichen am Brunnen. Da platzte der Schlauch, und die beiden hatten das schlammige Wasser auf ihren Uniformen. Tradition hat auch das gemeinsame Mahl nach dem Großputz, diesmal mit deftiger Gulaschsuppe.

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