So gesehen Eine Füchsin im Retscheider Hof

Meinung | Bad Honnef · Irene kann fast nichts sehen, aber um so besser riechen: Wenn jemand im Retscheider Hof den Tisch deckt, sitzt die kleine Füchsin ganz schnell dabei. Sie kam als Welpe auf die Wildtierstation doch auswildern kommt nicht infrage.

 Na, was gibt's denn heute Gutes? Füchsin Irene sitzt brav am Tisch im Retscheider Hof.

Na, was gibt's denn heute Gutes? Füchsin Irene sitzt brav am Tisch im Retscheider Hof.

Foto: Nils Michael Becker

Wenn Geschirr klappert und dieses Geräusch eine Zwischenmahlzeit verspricht – dann ist Füchsin Irene schnell zur Stelle. Sie lebt seit drei Jahren auf der Wildtierstation des Retscheider Hofs. Mit einigen anderen Füchsen kam sie als Welpe aus dem Ruhrgebiet ins Siebengebirge. Dort wurde sie als Flaschenkind von Stefanie Huck und ihrem Lebensgefährten Nils Michael Becker aufgezogen, die den Hof gemeinsam leiten. Sie machten den Schnappschuss der brav am Tisch sitzenden Fähe.

Aber die kann die Teller vermutlich gar nicht sehen: „Sie ist weitgehend blind“, erzählt Becker. Irene verschläft den größten Teil des Tages. Doch sobald sie etwas Leckeres zu Essen wittert – wie Melone mit Schinken – ist sie hellwach.

Wie die anderen Fuchswelpen wurde sie zunächst ohne Menschenkontakt aufgezogen, um sie später auswildern zu können. Dann stellte sich heraus, dass Irene kein „echter“ Rotfuchs ist, sondern eine Zuchtform, die körperliche Defekte hat und keine natürlichen Instinkte besitzt – sie würde in freier Wildbahn nicht überleben.

„Deshalb lebt sie entgegen der Regel mit im Haus. Die Fensterbank in der Küche ist ihr Lieblingsplatz, weshalb sie auch gerne versucht, an den Mahlzeiten teilzunehmen“, so Becker weiter. Die Wildtieraufzucht ist allerdings nicht für Besucher zugänglich. Wer wissen möchte, was sonst auf dem Retscheider Hof los ist, kann dies auf der gleichnamigen Facebook-Seite verfolgen.

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