Verleihung des Konrad-Adenauer-Schülerpreis Ein Vorbild für die nächsten Generationen

SIEBENGEBIRGE · Der Konrad-Adenauer-Schülerpreis wurde zum sechsten Mal verliehen. Er geht in diesem Jahr an Jugendliche aus Bonn, Lohmar und Königswinter.

 Ihre Urkunden erhielten die Preisträger (v.l.) Victor De La Fuente Heisel, Niklas Goncz und Lena Gorges in Adenauers Garten.

Ihre Urkunden erhielten die Preisträger (v.l.) Victor De La Fuente Heisel, Niklas Goncz und Lena Gorges in Adenauers Garten.

Foto: Frank Homann

Im Jahr 2017 jährt sich zum fünfzigsten Mal der Todestag von Konrad Adenauer. Dass der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland auch heute noch Jugendliche beeindruckt, machte die Verleihung des Schülerpreises, den die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus zum sechsten Mal ausgeschrieben hatte, deutlich. Ja, sogar als Vorbild bezeichneten die Gymnasiasten der Jahrgangsstufe Q 1, die ihre Facharbeiten zu Adenauer-Themen eingereicht hatten, den „Alten“ aus Rhöndorf.

In dessen Wohnzimmer nahm Niklas Goncz vom Beethoven-Gymnasium Bonn den ersten, Lena Gorges vom Gymnasium Lohmar den zweiten und Victor De La Fuente Heisel vom Gymnasium am Oelberg in Oberpleis den dritten Konrad-Adenauer-Schülerpreis durch den Vorsitzenden des Vorstandes der Stiftung, Staatssekretär a.D. Manfred Speck, in Empfang. Geschäftsführerin Corinna Franz würdigte die Leistungen der Preisträger: „Die Arbeiten waren alle gut und sehr gut und lagen eng beieinander. Die Auswahl fiel schwer.“

Bewertet wurden die gedankliche Durchdringung des gewählten Themas, die klare Struktur, aber auch die sprachliche Darstellung sowie Aufwand und Qualität der Recherche. Den Schülern steht übrigens neben der Literatur auch das Archiv der Stiftung offen. Franz: „Wir sind nicht nur Museum, sondern halten auch ein großes pädagogisches Angebot bereit.“ Ab 2017, wenn die neue Dauerausstellung eröffnet wird, soll die noch besser werden, kündigte Museumspädagogin Claudia Waibel an. Sie stellte auch die Themen der Preisträger vor.

Niklas Goncz hatte seine Arbeit unter den Titel „Konrad Adenauer als Präsident des Parlamentarischen Rates – Bruch oder Kontinuität seiner politischen Ansichten in Bezug auf die Ausarbeitung des Grundgesetzes?“ gestellt.

Waibel fand das besonders bemerkenswert, sei doch diese Aufgabe Adenauers „eher stiefmütterlich“ in Erinnerung geblieben. „Niklas Goncz hat analytisch herausgearbeitet, wie viel Adenauer im Grundgesetz steckt. Diese Arbeit ist rund, stimmig und hat uns sehr gut gefallen.“ Auch das Thema „Brückenschlag nach Israel. Vom ersten Wiedergutmachungsabkommen 1952 bis zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1965“ von Lena Gorges sei nicht so präsent. „Die zweite Preisträgerin hat das sehr schlüssig dargelegt.“

Und schließlich habe sich Victor De La Fuente Heisel unter der Überschrift „Wie war Konrad Adenauers Haltung zum Nationalsozialismus 1929-1933?“ einem Kapitel im Leben Adenauers gewidmet, „das nicht Glanz und Gloria war“. Der Oberpleiser habe sehr überzeugend mit der Literatur gearbeitet und die Wirkung auf Adenauer dargelegt, der in dieser Zeit von der Spitzenposition in Köln in die Isolation getrieben wurde. „Sein Inneres kommt sehr gut heraus.“

Niklas Goncz ist überzeugt: „Adenauer wird für die nächsten Generationen Vorbild bleiben.“ Er hob das diplomatische Geschick Adenauers hervor. Ihm habe es gezeigt, wie wichtig es sei, auch Kompromisse einzugehen. Auch den beiden anderen Preisträgern hat die Persönlichkeit Adenauers imponiert. Lena Gorges: „Er hat sehr viel davon in die Politik eingebracht.“ Und Victor De La Fuente Heisel hob hervor: „Er ist seiner Linie treu geblieben.“

Zu den ersten Gratulanten zählte Wolfgang Honert, Präsident des Lions-Clubs Rhein-Wied. Die Lions spendeten den Schülerpreis, der mit 250, 150 und 100 Euro dotiert ist. Hellmuth Buhr, der frühere Stadtsparkassenchef in Bad Honnef, hatte in seinem Club einst den Anstoß zu dieser Unterstützung gegeben. Corinna Franz: „Und wir wollten schon lange einen Schülerpreis initiieren.“ Honert versprach: „Wir fördern das gern, auch in den nächsten Jahren.“ Für 2017, wenn die Lions ihren 100. Geburtstag feiern, kündigte er besondere Überraschungen an. Der Präsident: „Der Preis soll dann auch etwas mit '100' zu tun haben.“

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