Kanalbauarbeiten in Bad Honnef Das Honnefer Loch ist zu

Bad Honnef · Punktlandung: Wo das „Honnefer Loch“ einen Einblick in die Unterwelt gewährt hatte, stand am Freitag die Bühne für die „90-Prozent-Kanalbau-Abschlussparty“.

 Letzte Zeugen der Baustelle: Beim Fest in der City stehen noch einige Warnbaken, ansonsten geben Musik und Unterhaltung den Ton an.

Letzte Zeugen der Baustelle: Beim Fest in der City stehen noch einige Warnbaken, ansonsten geben Musik und Unterhaltung den Ton an.

Foto: Frank Homann

Bis zur letzten Minute kreischte noch am Donnerstag am Markt die Steinsäge, wurden die roten Pflastersteine am Beginn der Fußgängerzone eingepasst. Gemeinsam luden die Stadt Bad Honnef, die am Kanalbau beteiligten Planer und Firmen und die Innenstadtgemeinschaft Centrum zum Fest ein: zur „90-Prozent-Kanalbau-Abschlussparty“.

Anstelle der Baucontainer waren Buden aufgebaut, dazu gab es „Abschiedsständchen“ für die Baustelle mit Lounge-Musik und der Schülerband „Rock-Pop“. Die Geschäfte luden zum langen Shopping-Abend, als Hingucker am Abend sollte eine Feuershow sorgen. Das Fest setzte einen Schlusspunkt unter ein Großprojekt, das die Innenstadt gut elf Monate geprägt hat – und beeinträchtigt, keine Frage.

Dass alles, vom Baulärm mal abgesehen, so geräuschlos und kooperativ vonstatten gegangen sei, dass vor allem Anlieger und Geschäftsleute so mitgezogen hatten, dafür dankte Bürgermeister Otto Neuhoff bei der Eröffnung ausdrücklich. Der Kanal in der Hauptstraße: ein Vorzeigeprojekt, so lautete sein Fazit, dem angesichts späterer Stadtentwicklungsprojekte Vorbildcharakter zukomme. Wie zum Beleg gab es Szenenapplaus für die ebenfalls explizit genannten Vertreter von Ingenieurbüro und Baufirma.

Man ist dem Zeitplan sogar leicht voraus

Die Statistik gab es vom Verwaltungschef, der auch von Vertretern des Centrums flankiert wurde, im Schnelldurchlauf: 425 Meter Vortrieb im Untergrund im Rohrdurchmesser von 1,40 Meter (Neuhoff: „Wo Leute wie ich problemlos durchkommen“), sechs Gruben, 500 Meter Hausanschlüsse, 64 private Hausanschlüsse, 770 Quadratmeter Pflaster, Gesamtkosten: rund vier Millionen Euro. Neuhoffs „Lieblingsstück“ ist indes: ein Neun-Tonnen-Findling aus der Kirchstraße. „Der liegt am Bauhof. Wir überlegen schon, ob wir den irgendwo ausstellen.“

Das gute Ende: Eigentlich hätte die Party „98-Prozent-Kanalbau-Abschlussparty“ heißen können, so Neuhoff. Denn nicht erst, wie versprochen, zum Martinimarkt, sondern schon früher werden alle Arbeiten beendet sein. Der Kanal unter der Hauptstraße stammte aus den 30er Jahren, war marode und sein Durchmesser unzureichend. Kein Einzelfall in Bad Honnef: Das Abwasserwerk muss weiter in die Infrastruktur investieren – Gebührenerhöhungen werden folgen.

Die Arbeiten an der Hauptstraße hatten nach dem Martinimarkt 2015 begonnen. Nach einer Pause für das Weihnachtsgeschäft ging es am 6. Januar richtig los. Im Budget enthalten waren Arbeiten im Bauumfeld wie die transparente Einfassung an der Hauptgrube und Blumengitter an der Hauptstraße. Die Kosten für die Hauseigentümer für Revision und/oder Regenablauf liegen übrigens je nach Aufwand bei mehreren tausend Euro.

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