Realschulleiter geht in den Ruhestand Christophorusschule verabschiedet Andreas Breitenstein

Siebengebirge · Schüler nennen ihn „Lebenskünstler des Schulalltags“, Königswinters Bürgermeister bezeichnet ihn als "Menschen zum Anfassen". In der Aula der Jugenddorf Christophorusschule, an die der Pädagoge 1992 kam, stand er noch einmal im Mittelpunkt.

 Umringt von „seinen“ Schülern: Andreas Breitenstein wird mit einer Feier in der Aula verabschiedet.

Umringt von „seinen“ Schülern: Andreas Breitenstein wird mit einer Feier in der Aula verabschiedet.

Foto: Frank Homann

An die Jugenddorf Christophorusschule (CJD) in Königswinter kam er 1992, brachte „klassische Kernkompetenzen“ mit, wie Wilhelm Meyer, Leiter des CJD-Gymnasiums, über seinen Kollegen und Realschulleiter sagte. Er war Pressesprecher der Schule, gestaltete Kunstprojekte und musische Festtage, gründete die Mofa-AG und betreute die Technikklasse. Er war Klassenlehrer, laut Meyer „ein ausgezeichneter Netzwerker“. Kurz: Andreas Breitenstein ist ein „Urgestein des CJD“. Nun wurde er in der Aula von der Schulgemeinschaft in den Ruhestand verabschiedet.

Geboren in Bleicherode im Harz, wuchs er im westfälischen Höxter auf, zeichnete Meyer die Vita Breitensteins nach. In den Dienst der Christophorusschulen trat er 1985, sieben Jahre später kam er nach Königswinter. 2004 wurde Breitenstein Konrektor der Realschule, 2009 Schulleiter. „Seine Identifikation mit der Schule ist überaus groß“, so Meyer.

Und auch die rheinische fünfte Jahreszeit habe ihn gepackt: „Was wäre der Karneval ohne ihn“, fragte Meyer rhetorisch, der zustimmendes Lachen des Auditoriums erntete mit der Bemerkung, da habe er sich einen festen Platz erobert.

„In Breitensteins Stammbaum muss ein Rheinländer gewesen sein“, nahm auch Bürgermeister Peter Wirtz humorvoll Bezug auf die Vorliebe des Pädagogen für den Karneval. „Andreas Breitenstein ist ein Mensch zum Anfassen“, sagte Wirtz zudem. Er habe die Fähigkeit, in Kindern und Jugendlichen verborgene Talente zu entdecken und sie zu fördern.

7708 Unterrichtsstunden an 4940 Schultagen

Auch Landrat Sebastian Schuster und die Schulpflegschaftsvorsitzende der Realschule, Madleen Schneider, würdigten Breitenstein. Schneider hatte Fakten aus dessen Lehrerleben recherchiert: Er habe an 4940 Schultagen 7708 Unterrichtsstunden gehalten, „das sind 13,5 Menschenjahre“. Dabei habe er auf dem Schulgelände vier Millionen Schritte mutmaßlich in fünf Paar Schuhen zurückgelegt.

Schülersprecherin Tina Traußneck bezeichnete den scheidenden Realschulleiter als „Lebenskünstler des Schulalltags“. Konrektor Martin Krude wiederum nahm humorvoll Bezug auf Breitensteins legendäre Sammlung von Postkarten mit Lebensweisheiten, die an seiner Bürotür hing. Darauf habe etwa gestanden: „Ich bin nicht alt, ich bin ein Klassiker“.

Rita Seifert nannte als Sprecherin des Lehrerkollegiums das Berufsleben ihres Chefs ein „Riesenbilderbuch mit kleinen und großen Momenten“. Der so vielfältig Charakterisierte trat sichtlich gerührt auf die Bühne, auf der sich das gesamte Kollegium versammelt hatte, und dankte für die Abschiedsfeier. Die Realschulband spielte den Song „A Million Dreams“ aus dem Film „The Greatest Showman“.

Und was Wilhelm Meyer in seiner Laudatio bereits gesagt hatte, galt am Ende wohl für Schüler, Lehrer und Eltern in der Aula gleichermaßen: „Wir werden dich vermissen!“

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