Milena Kunz-Bijno Ausstellung "Lichtwege" in der Heimatstube Rhöndorf

RHÖNDORF · Österliche Einkehr: In der Rhöndorfer Heimatstube ist am Gründonnerstag die Ausstellung „Lichtwege“ von Milena Kunz-Bijno eröffnet worden.

 Brücken zwischen Ost und West möchte Milena Kunz-Bijno schlagen.

Brücken zwischen Ost und West möchte Milena Kunz-Bijno schlagen.

Foto: Frank Homann

Milena Kunz-Bijno zeigt dort Bilder und einen installierten Weg, der „gepflastert“ ist mit Texten großer Denker aller Religionen, ein „Erleuchtungsweg“, wie die Rhöndorfer Künstlerin ihn bezeichnet, ein „Pilgerweg zum Licht“. Sie setzt dabei den Dialog der Weltreligionen in Gang und würde sich wünschen, dass dieser Raum den Besuchern der Ausstellung zu einem Ort des Austauschs wird.

„Es gibt keinen Frieden auf der Welt, wenn wir nicht kommunizieren“, sagt die gebürtige Turinerin, Jahrgang 1942, die einen deutschen Diplomaten heiratete, viel herumkam in der Welt, in Rhöndorf ihren Platz fand und es als ihre Aufgabe sieht, Brücken zwischen Ost und West zu schlagen. Toleranz ist für sie dabei unabdingbar. „Jede Religion ist ein Weg, ist ein bisschen Farbe, Poesie.“

Kunz-Bijno: „In dieser Ausstellung habe ich mir einen Lichtweg vorgestellt, einen Weg, der ein besseres Verständnis der Weltreligionen ermöglichen möchte“, sagt sie. „Christen, Muslime, Juden, Buddhisten, Hindus suchen Gott auf ihre eigene Weise. Die großen Mystiker der Welt verstanden, dass man auf verschiedenen Wegen zu demselben großen Einen kommen kann.“

Einige von ihnen lässt die Künstlerin durch ausgewählte Zitate zu Wort kommen – von Meister Eckhart über Hildegard von Bingen bis Antoine de Saint-Exupery. Der Besuch der Ausstellung ist wie ein Pilgern auf einem Weg der Einkehr und des Nachdenkens über das Gelesene. Und der Anblick der Bilder fasst diese Fülle zusammen. Die Weltreligionen stellt die Malerin in Bildern dar. Violett, die Farbe der Passionszeit, ist der Hintergrund eines Bildes mit aufmontiertem Kelch. Beeindruckend auch der Korpus Jesu aus Gips auf einem gemalten Engelflügel. Und der „Engelsweg“ mit Hildegard von Bingens Worten: „Ich strecke meine Hände zu Gott aus“.

Davidstern aus Krakauer Synagoge

Ein Davidstern aus einer alten Krakauer Synagoge ist Bestandteil eines Bildes, dessen dunkle Farbe das Leid ausdrücken soll, das die Künstlerin damals beim Besuch empfunden hat. Das Bild für den Hinduismus weist Göttin und Elefant auf. Ein christliches Kreuz aus Eisen stammt aus Syrien, das ebenfalls aufmontiert wurde.

Grün ist der Hintergrund des Werkes, das den Islam darstellt, auf dem ein Halbmond angedeutet wird und ein altes Medaillon mit Allah zu sehen ist. Zur Ausstellung gehört auch eine Installation mit dem Buch der Weisheit – am Anfang war das Wort. Darüber ein in Blau gehaltenes Gemälde mit dem „Om“ in Gold, von dem aus güldene Strahlen zu Schriften weisen. Das „Om“ gilt als heilige Silbe bei Hindus und Buddhisten.

Auch das ein Thema, das Milena Kunz-Bijno seit ihrem mehrjährigem Aufenthalt in Bombay stark beschäftigt. Kunz-Bijno: „Wir alle suchen uns selbst, unsere tiefere Identität. Liebe, Frieden, Wahrheit, Rechtschaffenheit sind Werte, die jede Gesellschaft braucht. Ich mache mir Sorgen, dass die Menschen keine Religion, keine Werte haben.“ Ihre Ausstellung soll einen Beitrag zur Verständigung leisten.

Die Ausstellung ist am Karsamstag, 20. April, und am Ostermontag, 22. April, jeweils von 14 bis 18 Uh, in der Heimatstube des Bürger- und Ortsvereins Rhöndorf, Löwenburgstraße 34, zu sehen.

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