Schülerakademie in Bad Honnef 190 Liter Wasser für ein Glas Apfelsaft

BAD HONNEF · In der Schülerakademie anlässlich des Weltwassertags haben Bad Honnefer Grundschüler gelernt, warum Wasser so kostbar ist. Jetzt sind sie selbst Abwasser-Botschafter.

 34 Kinder aus drei Honnefer Grundschule wurden in der Schüler-Akademie im Abwasserwerk zu Abwasser-Botschaftern ausgebildet. Sie angelten bei einem Spiel alles aus dem Becken, was nicht ins Abwasser gehört.

34 Kinder aus drei Honnefer Grundschule wurden in der Schüler-Akademie im Abwasserwerk zu Abwasser-Botschaftern ausgebildet. Sie angelten bei einem Spiel alles aus dem Becken, was nicht ins Abwasser gehört.

Foto: Roswitha Oschmann

Nun sind Leonard, Joana und Emily Botschafter wie 31 weitere Bad Honnefer Grundschüler – konkret: Abwasser-Botschafter. Im städtischen Abwasserwerk nahmen Kinder aus der Grundschule Am Reichenberg, aus der Löwenburgschule und aus der Sankt-Martinus-Schule anlässlich des Weltwassertags an der Schülerakademie teil. Sie verließen die Anlage An Sankt Göddert mit einem Ausweis.

Klassensprecher und Schüler, die in Sachkunde hervorragende Leistungen gezeigt hatten, waren zum Besuch der Akademie ausgewählt worden. Aber teilweise war der Andrang in allen vier Grundschulklassen so groß, dass per Los entschieden wurde, wer sich mit dem spannenden Thema an Ort und Stelle befassen durfte.

Betriebsleiter Marcus Killat, Abwassermeister Frank Janzen, Lucas Schliefer, Fachkraft für Abwassertechnik, und Maria-Elisabeth Loevenich vom Codewalk ICT Consulting, die im Auftrag des Abwasserwerkes diese Bildungsmaßnahme organisierte, überreichten den stolzen Nachwuchs-Botschaftern die „Ernennungsurkunde“. Außerdem nahmen die Kinder in ihre Schulen Schilder mit Regeln für die Waschräume mit. Denn die Botschafter sollen natürlich künftig in ihrer Umgebung als Multiplikatoren wirken.

140 Liter Wasser für eine Tasse Kaffee

Bei einem gemeinsamen Frühstück erfuhren die Mädchen und Jungen etwa, wie viel Liter Wasser sie dabei verbrauchten: dass für die Produktion von einem Glas Apfelsaft 190 Liter Wasser nötig sind, für eine Banane 200 Liter Wasser verbraucht werden, für eine Tasse Kaffee 140 Liter und für eine Möhre zehn Liter. Beim Verbrauch fallen etwa die Bewässerung der Pflanzen oder die Reinigung der Früchte und die Schritte der weiteren Verarbeitung ins Gewicht. Am Schluss gab es Tischrechnungen in Liter.

Die Schüler sahen auch den von WDR-Kinderreportern in Bad Honnef gedrehten Film „Unter den Straßen“, der ihnen vermittelte, dass unterirdisch 130 Kilometer Kanalrohre zum Ableiten des Wassers liegen. Die angehenden Abwasser-Botschafter machten Experimente und besichtigten auch die Kläranlage. Dabei entdeckten sie, mit welchen Problemen die Arbeiter zu kämpfen haben. Denn aus dem Abwasser müssen immer wieder Dinge wie Feuchttücher und Putztücher herausgefischt werden. Die wurden vorher in Bad Honnefer Toiletten geworfen, gehören da aber natürlich nicht hinein, sondern müssen über den Müll entsorgt werden, wie ihnen Marcus Killat und Maria-Elisabeth Loevenich erklärten.

Sauberes Wasser ist ein Menschenrecht

Dieses Wissen sollen die Botschafter künftig ihren Schulkameraden, aber auch ihren Familien weitergeben. Joana Sander aus der 4 a der Martinus-Schule: „Man darf keine Wattestäbchen in die Toilette werfen.“ Ihre Klassenkameradin Emily Küster: „Auch Essensreste dürfen nicht in der Toilette entsorgt werden. Nur Toilettenpapier gehört da hinein.“ Und Leonard Schultz aus der 4 b der Löwenburgschule meinte: „Sauberes Wasser ist ein Menschenrecht. Das war auch das Lösungswort einer Aufgabe, die wir als Botschafter in der Akademie aufbekommen haben.“

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