Vermisster aus Bad Honnef 19-Jähriger tot aufgefunden

SIEBENGEBIRGE · Nun ist es traurige Gewissheit: Am Sonntagmittag wurde am Rheinufer in Köln-Stammheim eine männliche Leiche aufgefunden. Der vermisste 19-Jährige aus Bonn ist tot. Polizei: Kein konkreter Hinweis auf Fremdverschulden. Kölner Rechtsmedizin übernimmt.

Jetzt herrscht traurige Gewissheit: Der 19-Jährige aus Bonn, der seit dem 9. November vermisst wurde, ist am Sonntagmittag am Rheinufer in Köln-Stammheim tot aufgefunden worden. Das teilte die Bonner Polizei erst am Montag mit. Im Zuge der umfangreichen kriminalpolizeilichen Ermittlungen hätten sich bisher keine konkreten Hinweise auf ein Fremdverschulden ergeben. Eine weitere für Montag geplante großangelegte Suchaktion der Bonner Polizei mit Tauchern wurde abgesagt.

Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen stellte sich herausgestellt, dass es sich bei der männlichen Leiche um den seit mehr als zwei Wochen vermissten Bonner handelt. Da der Tote in Köln gefunden wurde, wurde er in die dortige Rechtsmedizin gebracht. Die Kölner Polizei ist für das Todesermittlungsverfahren zuständig. Nach dessen Ergebnis wird entschieden, wie weiter zu verfahren ist. Dabei ist fraglich, ob noch nachweisbar ist, ob es sich um ein Unglück oder einen Suizid handelte, nachdem der Tote über zwei Wochen im Wasser lag.

Der 19-Jährige war am frühen Morgen des 9. November im Bereich der Insel Grafenwerth in Bad Honnef in den Rhein gestürzt. Gegen 3 Uhr an dem Samstagmorgen waren Polizeibeamte durch laute Rufe von Passanten auf eine Person aufmerksam gemacht worden, die sich in der Mitte des toten Rheinarms befinden würde.

Eine in der Nacht sofort angelaufene Suche, an der sich ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr beteiligte, blieb erfolglos. Am Morgen suchten die Feuerwehren aus Bad Honnef und Königswinter mit ihren Booten und rund 110 Einsatzkräften weiter. Auch ein Boot der Wasserschutzpolizei war im Einsatz. Zudem flog ein Polizeihubschrauber den Rhein bis nach Niederkassel ab. Auch diese Aktion musste erfolglos beendet werden.

Am folgenden Wochenende gab es eine weitere große Suchaktion. Am Samstag, 16. November, beteiligten sich erneut ein Rettungshubschrauber sowie mehrere Boote von DLRG, Technischem Hilfswerk, Feuerwehr und Rettungsdienst. Eine Ruderin hatte im Rhein etwas Verdächtiges gesehen. Aber auch diese dreieinhalbstündige Suchaktion brachte kein Ergebnis.

Gleichzeitig wurde bekannt, dass der 19-Jährige in der Nacht seines Verschwindens bereits Kontakt mit der Polizei gehabt hatte. Er war nach Angaben der Ermittler zunächst in der Diskothek "Rheinsubstanz" an der Endhaltestelle der Stadtbahn gewesen. Anschließend war er Polizeibeamten aufgefallen, als diese einen Unfall in unmittelbarer Nähe der Disco aufnahmen. Ein Autofahrer war dort gegen einen Laternenmast gefahren. Weil der 19-Jährige, der zu den zahlreichen Schaulustigen gehörte, bei der Unfallaufnahme störte, hatten die Beamten seine Papiere überprüft. Er hatte den Polizisten sein Portemonnaie ausgehändigt. Diese forderten ihn zum Warten auf. Bevor sie die Geldbörse jedoch zurückgeben konnten, hatte sich der Bonner in Begleitung von zwei Männern von der Unfallstelle entfernt. Dies hatte die Befragung von Zeugen ergeben. Anschließend war der 19-Jährige noch einmal in die Diskothek zurückgekehrt.

Bereits drei Tage nach dem Verschwinden hatte die Polizei mit Einverständnis der Eltern den Namen und ein Foto des Vermissten veröffentlicht und die Öffentlichkeit auf diese Weise um Mithilfe gebeten. Von dieser zu dem frühen Zeitpunkt eher ungewöhnliche Aktion hatten sich Polizei und Eltern eine größtmögliche Anzahl von Hinweisen erhofft - doch auch diese Maßnahme war erfolglos geblieben. Ebenso wie die Suche nach den beiden Männern, die den 19-Jährigen in der Nacht begleitet haben sollen.

Warum die Polizei nicht direkt darauf hinwies, dass sie in der fraglichen Nacht Kontakt mit dem 19-Jährigen hatte, erklärte ein Polizeisprecher am Montag damit, dass bei den ersten Suchmeldungen noch nicht alle Zeugen befragt worden wären. Die Eltern des 19-Jährigen seien jedoch ständig über den aktuellen Stand der Ermittlungen informiert worden.

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