Nur nach Anmeldung Altenheime im Siebengebirge bereiten sich auf Besuche vor

Siebengebirge · Am Muttertag dürfen die Bewohner der Altenheime ihre Angehörigen wieder sehen. Besuche sind allerdings mit strengen Auflagen verbunden.

 Auch im Seniorenheim der Diacor am Honnefer Kreuz laufen die Vorbereitungen für die Besuche am Muttertag.

Auch im Seniorenheim der Diacor am Honnefer Kreuz laufen die Vorbereitungen für die Besuche am Muttertag.

Foto: Frank Homann

Pünktlich zum Muttertag dürfen Bewohner von Alten- und Pflegeheimen wieder Besuch empfangen. Das seit Mitte März bestehende Besuchsverbot wegen der Corona-Pandemie wurde aufgehoben. Dabei gelten strenge Hygienevorschriften und Auflagen.

„Es herrscht große Freude – sowohl bei den Angehörigen als auch bei unseren Bewohnern“, sagt Markus Jess, Geschäftsführer der Diacor in Bad Honnef. „Wir haben alles generalstabsmäßig geplant. Alle Angehörigen wurden persönlich von uns angerufen und wir haben mit ihnen Besuchstermine vereinbart. Direkt am Muttertag werden 25 Bewohner Besuch erhalten, damit konnten wir alle Muttertagswünsche erfüllen.“

Das Evangelische Seniorenstift Am Honnefer Kreuz mit 80 Pflegeplätzen hat große Veranstaltungsräume, die die Organisation der Besuche erleichtern. Abstandsregeln sind kein Problem. „Die Besucher müssen nicht durchs Haus“, so Jess. „Die Angehörigen werden zu ihnen an den Tisch gebracht.“ Höchstens zwei Besucher pro Bewohner sind erlaubt. Bettlägerige Bewohner dürfen nur von einer Person besucht werden, sie wird dann direkt ins Einzelzimmer geleitet und muss einen Schutzkittel tragen, der von Diacor zur Verfügung gestellt wird. Jess: „Den Mund-Nasen-Schutz muss jeder selbst mitbringen.“ Die Regelung sieht eine Besuchszeit von zwei Stunden vor. „Wir haben mit den Angehörigen einen Ein-Stunden-Takt vereinbart, damit mehr Leute kommen können.“ Vorher muss jeder Besucher einen Fragebogen ausfüllen.

„Wir haben unsere Bewohner umfassend informiert“, sagt Cornelia Lutz aus der Parkresidenz in Bad Honnef. „Für stationäre Bereiche bestehen strengere Auflagen – die gelten bei uns fürs ganze Haus, denn wir wollen kein Infektionsrisiko eingehen.“ Besucher sollten sich deshalb eine Maske mitbringen. Wer einen Verwandten im Pflegebereich aufsuchen möchte, müsse außerdem einen Schutzanzug tragen.

Logistisch wird der erste Besuchstag eine Herausforderung. „Alle Besucher müssen sich an-  und abmelden, es besteht Dokumentationspflicht für das ganze Haus“, erläutert Lutz. „Wir hoffen, dass nicht alle am Sonntagnachmittag um halb drei kommen.“ Bei gutem Wetter biete sich auch der schöne Park an.

Im Seniorenhaus Sankt Margareta gibt es bereits seit dem 27. April das „Besucherfenster“. In der früheren Sitzecke nimmt der Bewohner Platz – und in einem Abstand von drei Metern auf der anderen Seite des Fensters auf der Außenterrasse der Besucher. „Die Angehörigen wollten ihre Leute sehen, wir haben mit dem ,Besucherfenster‘ den Druck herausgenommen“, erzählt Einrichtungsleiter Markus Pyzalske.

Senioren, die ihr Bett nicht verlassen können, dürfen im Zimmer besucht werden – natürlich nur mit Schutzkleidung und nur von einer Person. Besuche müssen abgestimmt werden. Am Muttertag organisiert der Sozialdienst im Haus ein Muttertagskaffeetrinken. Dann bleiben die 58 Bewohner hier unter sich. Und die Angehörigen können ihre Muttertagsgeschenke auf einem hübsch dekorierten Tisch im Windfang ablegen.

Auch im Altenheim Kloster Heisterbach laufen die Vorbereitungen. Heimleiterin Ursula Schwolen: „Alle sind froh, dass sie ihre Kinder oder Enkel sehen können.“ Von den Foyerfenstern aus dürfen sie mit ihren Angehörigen auf der Außenterrrasse sprechen – natürlich unter strengsten Schutzvorkehrungen. Bei schlechtem Wetter soll der Therapieraum Besuch im Trockenen ermöglichen. „Nächste Woche wird auch noch ein Pavillon geliefert“, so Schwolen. Immobile Bewohner können im Zimmer aufgesucht werden. Aber alles geht nur mit Anmeldung. Schwolen: „Wir haben bei den Angehörigen nachgefragt, ob Besuchszeiten gewünscht sind. Alle haben Verständnis für die Situation und die Besuche unter Auflagen.“

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