Siebengebirge: Geschäftsleute rechnen mit mehr Umsatz in der letzten Weihnachtswoche

SIEBENGEBIRGE · Die Weihnachtskassen klingeln bei den Einzelhändlern im Siebengebirge, aber das große Geschäft mit den Geschenken ist noch ausgeblieben. Zufrieden zeigen sich alle befragten Gewerbetreibenden - aber alle hoffen auf die letzte Weihnachtswoche.

 Geschenke auf den letzten Drücker? In der Bad Honnefer Fußgängerzone ist schon viel los, aber die Einzelhändler in der Region rechnen mit noch mehr Umsatz in den letzten Tagen vor dem Fest.

Geschenke auf den letzten Drücker? In der Bad Honnefer Fußgängerzone ist schon viel los, aber die Einzelhändler in der Region rechnen mit noch mehr Umsatz in den letzten Tagen vor dem Fest.

Foto: Frank Homann

Die Gründe für das noch leicht verhaltene Weihnachtsgeschäft seien vielfältig. "Viele sind noch nicht in Weihnachtsstimmung", sagt Anne Löcherbach, deren Geschäft Anne's Ambiente in Bad Honnef an der Hauptstraße liegt. "Das hat auch mit dem Wetter zu tun, es ist einfach noch zu warm."

Sehr positiv habe sich der von der Innenstadtgemeinschaft Centrum organisierte Nikolausmarkt auf ihre Umsätze ausgewirkt. Danach sei es aber wieder ruhiger geworden, so Löcherbach, die vor allen Dingen kostbares Porzellan, Besteck und maßgeschneiderte Tischdecken im Angebot hat. Walter Löbach, Inhaber des Schreibwarenladens Retz in der Bad Honnefer Fußgängerzone, ist zufrieden.

"Vom Umsatz her ist es wie in den Vorjahren", sagt er. "Die umsatzstärksten Tage sind aber erfahrungsgemäß die letzten Tage vor Weihnachten", sagt Löbach. "Auch am 24. Dezember kaufen noch viele Leute bei uns ein."

Ähnlich sieht es bei RG Moden in Oberpleis aus. "Wir verkaufen gut", sagt Inhaberin Renate Gemein, die ihr Geschäft seit 18 Jahren führt. "Aber der große Run kommt erst in der letzten Weihnachtswoche." Das habe sich in den letzten Jahren so herauskristallisiert. Bis jetzt seien insbesondere Hemden, Pullover, Strickjacken und Unterwäsche für Männer wie für Frauen beliebte Geschenke.

Sturm beflügelte Weihnachtsgeschäft

Bei Günther Herr, dem Vorsitzenden des Gewerbevereins Oberpleis, dessen Elektrowarengeschäft im Gewerbepark Siebengebirge bei Ruttscheid liegt, wird derzeit verstärkt gekauft. Bei manchen Leuten sei wegen des Sturmes, der kürzlich über das Siebengebirge fegte, auch der ein oder andere Apparat kaputt gegangen. Das habe das Geschäft vor Weihnachten beflügelt.

"In der Königswinterer Altstadt läuft das Weihnachtsgeschäft noch etwas verhalten", sagt Juwelier Herbert Schimanietz, der lange Zeit Vorsitzender des Königswinterer Gewerbevereins war. Die Leerstände in der Altstadt seien nicht erfreulich. Er ist aber zuversichtlich, dass es in der Woche vor dem Fest eine größere Nachfrage nach Geschenken geben wird.

"Man merkt, dass es jetzt langsam anzieht", findet Barbara Müller, die an der Königswinterer Hauptstraße die Buchhandlung Heel führt. Vor allen Dingen Romane und Kinderbücher werden bei ihr nachgefragt. "Ich bekomme nur positive Resonanz von den Einzelhändlern", sagt der Vorsitzende der Linzer Werbegemeinschaft, Martin Flöck.

Insbesondere der Weihnachtsmarkt an den Adventswochenenden, der erstmals von der Werbegemeinschaft ausgerichtet wird, sorge für Aufwind. Bislang hatte die Linzer Touristen-Information den Markt veranstaltet. "Jetzt gibt es einen größeren Besucherandrang als im vergangenen Jahr", sagt der selbstständige Webdesigner Flöck. Er führt das auf die Neuausrichtung des Weihnachtsmarktes zurück, der nun auch mit Livemusik und einem regelmäßigen Nikolaus-Besuch aufwartet.

Auch der Vorsitzende der Bad Honnefer Innenstadtgemeinschaft Centrum, Georg Zumsande, hat zurzeit viel zu tun. Am Werktisch des Goldschmiedemeisters stapeln sich die Aufträge. Und es sollen noch mehr werden: "Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass gerade kurz vor Weihnachten kurzentschlossene Männer noch Unikate bei mir erstehen."

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