Werk in Wesseling Shell legt Sanierungskonzept für Rohrleitungen vor

Wesseling · Das Unternehmen Shell hat der Bezirksregierung Köln jetzt ein Sanierungskonzept für 300 Rohrleitungen mit einer Gesamtlänge von 21 Kilometern vorgelegt. Damit kommt Shell einer Aufforderung der Bezirksregierung nach, die damit gedroht hatte, andernfalls Betriebsteile stillzulegen.

Im vergangenen Jahr war es häufig zu Leckagen an Rohrleitungen in der Rheinland Raffinerie in Godorf gekommen. Dazu erklärte der Leiter der Abteilung für Umwelt und Arbeitsschutz in der Bezirksregierung, Joachim Schwab: "Das auf unsere Anordnung hin vorgelegte Konzept wird jetzt genau geprüft. Unser Ziel ist die nachhaltige Sicherheit der Leitungen. Das Konzept muss zukünftig auch auf das Wesselinger Werk übertragen und für alle Rohrleitungen mit gefährlichen Stoffen weiter entwickelt werden."

Das Sanierungskonzept wurde von dem Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd entwickelt. Das Konzept regelt im Kern die Verbesserung des Überwachungs- und Instandhaltungsmanagements des Unternehmens und bildet die Entscheidungsgrundlage für Sanierungsmaßnahmen.

Dafür wird der aktuelle Zustand aller Leitungen systematisch erfasst, dokumentiert und das potenzielle Risiko bewertet. Basis ist die Kontrolle aller Rohrleitungen mit einer wesentlich höheren Prüfdichte. Mit diesen Arbeiten wurde bereits begonnen. Die Prüfungen für alle Slopsleitungen in Godorf sollen bis zum Ende des ersten Quartals von 2013 abgeschlossen sein.

Auf dieser Grundlage wird ein Sanierungsplan entwickelt, wobei das jeweilige Risiko die Reihenfolge der Sanierungen bestimmt. Das Konzept legt auch Maßnahmen zur Gewährleistung der Betriebssicherheit bis zur abschließenden Sanierung der Leitungen fest. Je nach Zustand der Rohrleitungen sind Sofortmaßnahmen vorgesehen.

Nach Auswertung aller Prüfergebnisse wird die Bezirksregierung den Sanierungsbedarf mit dem eingeschalteten Sachverständigen festlegen. Dazu gehört schlussendlich auch ein konkreter Zeitplan für die erforderlichen Einzelmaßnahmen.

Dazu erklärt Schwab: "Die bislang durchgeführten Prüfungen hatten bereits vorsorgliche Stilllegungen von Leitungen zur Folge. Ein Teil der Leitungen wird bereits erneuert. Hierzu gehören auch die im vergangenen Jahr leckgeschlagenen Rohrleitungen. Das alles sind die richtigen und sehr wichtigen Schritte zur Verbesserung der Sicherheit."

In Slopsleitungen werden bei der Rohölverarbeitung und den anschließenden Produktionsschritten anfallende Stoffe aus der Produktion abtransportiert, die als Produkt oder für die weitere Produktion nicht mehr genutzt werden können.

Dabei handelt es sich häufig um Gemische aus Kohlenwasserstoff und Wasser. Aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften und ihrer Zusammensetzung wirken diese Gemische korrosiv auf die Leitungen. Die bekannteste Art von Korrosion ist das Rosten, also die Oxidation von Eisen.

Zu dem Thema gibt es am Donnerstag, 10. Januar, 19 Uhr, einen Infoabend mit Bürgermeister Hans-Peter Haupt im Rheinforum.

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