Weitere Einrichtungen in der Region betroffen Seniorin aus Altenheim in Sankt Augustin stirbt nach Corona-Infektion

Bonn/Region · Die Bewohnerin eines Seniorenheims in Sankt Augustin ist nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus verstorben. In Bonn ist erstmals die Bewohnerin eines Seniorenheims positiv auf das Coronavirus getestet worden.

 Symbolfoto.

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Ein drittes Altenheim aus dem Rhein-Sieg-Kreis ist vom Coronavirus betroffen: Wie die Stadt Sankt Augustin am Mittwochnachmittag mitteilte, ist eine Bewohnerin des CBT-Wohnhauses St. Monika in der Nacht zu Mittwoch gestorben. Fünf Bewohner wurden positiv auf Sars-CoV-2 getestet und befinden sich in Quarantäne. Ein Bewohner liegt mit Verdacht auf Covid-19 im Krankenhaus, weitere Bewohner weisen erste Symptome auf.

Gesundheitsamtsleiter Rainer Meilicke berichtete bei der Pressekonferenz des Kreises am Mittwoch von bisher zwei Todesfällen in Altenheimen. Angaben dazu, wo die Personen verstorben sind, macht der Kreis nicht. Die soziale Distanzierung sei in Heimen schwer umzusetzen, sagte Meilicke. Es gibt zwar Besuchsverbote, die Bewohner selbst dürfen aber zum Beispiel noch einkaufen gehen.

Wie berichtet, gibt es auch im Franziskus-Haus in Bad Honnef und in einer Einrichtung in Lohmar Corona-Fälle. Das Franziskus-Haus bestätigte auf GA-Anfrage, dass ein Bewohner am Dienstagabend im Krankenhaus verstorben sei. Covid-19 sei nach derzeitigem Stand aber nicht die Todesursache gewesen. Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff sagte, die stetig steigende Zahl der an Covid-19 erkrankten Personen in Einrichtungen der Altenpflege in der Region zeige, dass die Einhaltung der Schutzmaßnahmen in der Bevölkerung weiterhin von größter Bedeutung sei.

In Sankt Augustin gab es eine Sondersitzung des städtischen Krisenstabs. „Es war abzusehen, dass früher oder später auch die ersten Fälle in einer Gemeinschaftseinrichtung in Sankt Augustin auftreten. Dass es das CBT-Wohnhaus gleich mit dieser Vehemenz getroffen hat, ist natürlich tragisch“, sagte Bürgermeister Klaus Schumacher. Genaue Zahlen, wie viele Menschen insgesamt in den drei Altenheimen im Rhein-Sieg-Kreis infiziert sind, gab es am Mittwoch nicht. Laut Meilicke sind noch nicht alle Corona-Tests ausgewertet.

In den drei Abstrichzentren des Kreises in Siegburg, Hennef und Rheinbach ist die Zahl der Patienten inzwischen gestiegen. Meilicke appellierte an die niedergelassenen Ärzte, Erkrankte mit Augenmaß als sogenannte Verdachtsperson zu überweisen. „Es ist ganz wichtig, dass wir viele Menschen testen, aber nicht jeder, der einen Schnupfen hat, ist eine Verdachtsperson“, so der Gesundheitsamtsleiter.

Verdachtspersonen sind nur Menschen, die mit einem positiv getesteten Menschen Kontakt hatten oder aus einem Risikogebiet kommen und Symptome haben. Erfolgt die Meldung als Verdachtsperson, läuft die Maschinerie des Infektionsschutzgesetzes an. 80 solcher Fälle, die eigentlich nur eine Erkältung hatten und sich zur Sicherheit testen lassen wollten, hat das Kreisgesundheitsamt aktuell zu betreuen.

Fehlende Schutzkleidung ist weiterhin ein Thema. Eine Abfrage in den 200 Pflegeeinrichtungen im Kreis soll laut Bevölkerungsschützer Rainer Dahm den Bedarf klären. Außerdem hat der Kreis ein Amtshilfeersuchen bei der Bundeswehr gestellt, um Schutzausrüstung zu bekommen. Eine nette Geste machte unterdessen die RSAG, die 180 Atemschutzmasken, die sonst in den Müllsortieranlagen verwendet werden, ans Eitorfer Krankenhaus gespendet hat.

Bewohnerin in Bonner Einrichtung positiv getestet

Auch in Bonn ist erstmals eine Bewohnerin eines Seniorenheims positiv auf das Coronavirus Sars-Cov2 getestet worden. Wie die Stadt am Mittwochnachmittag bekanntgab, wurde bei der Frau, die im Seniorenheim Josefshöhe in Auerberg lebt, ein Abstrich gemacht, nachdem sie bei einem stationären Krankenhausaufenthalt Fieber bekommen hatte. Dort war sie zuvor aufgrund einer neurologischen Erkrankung aufgenommen worden. Vier weiter Bewohner des Altenheims haben demnach Fieber und Anzeichen von Infekten.

Das Gesundheitsamt klärt derzeit, ob ein Zusammenhang mit der infizierten Bewohnerin besteht. In dem Seniorenheim werden nun alle Bewohner sowie alle Beschäftigten auf das neuartige Coronavirus getestet. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Bonn stieg am Mittwoch auf 294. Davon sind 62 Menschen wieder genesen. 729 Menschen befinden sich in Quarantäne.

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