Kommentar Seid nett zueinander!

Wir wissen nicht alles, was sich in der Vergangenheit bei Mitgliedern des Stadtrats untereinander sowie zwischen ihnen und der Verwaltung zugetragen hat. Angriffe unter die Gürtellinie sind eher etwas für den Boulevard und gehören nicht zum Informationsauftrag einer seriösen Tageszeitung.

Es lässt sich jedoch vermuten, dass das, was sich in öffentlichen Sitzungen des Stadtrats oder der Ausschüsse abspielt, nur die Spitze des Eisbergs ist. Aber selbst hier ist das Maß der Verunglimpfungen, das Ratsmitglied Jörg Pauly in die Runde wirft, nur schwer auszuhalten, wenn man bedenkt, dass Politik ja wichtig ist, es aber sicher wichtigere Dinge im Leben gibt.

Etwa den Umgang miteinander. Wenn Pauly Mitarbeitern des Bauhofs vorwirft, die private Einfahrt des Bürgermeisters hübsch gemacht zu haben, sollte er gute Beweise haben. Sonst ist hier eine Strafanzeige wegen übler Nachrede sicher nicht chancenlos.

Vor zwei Jahren - damals ging es um die Rückführung der Stadtbetriebe - hatte Pauly dem Bürgermeister vorgeworfen, in einer "unseligen Mischung" zugleich Verwaltungschef, Vorsitzender des Rates und Repräsentant der Stadt zu sein und dabei "des Öfteren in verschiedener Hinsicht zu versagen".

Dem Rat aus "der Mehrheit und willfährigen Mitläufern einer rückgratlosen Opposition" warf er eine "Selbstkastration" vor. Das sind alles keine netten Worte. Ein gebildeter Mensch, der Pauly zweifellos ist, sollte darüber einmal intensiv nachdenken.

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