Schulstandort Merten wird weiterentwickelt

Der Schulstandort Merten soll weiterentwickelt werden. Außerdem wird ein externes Büro beauftragt, um einen Schulentwicklungsplan für die Stadt Bornheim zu erarbeiten.

 Die Franziskusschule bleibt zunächst als Hauptschule bestehen.

Die Franziskusschule bleibt zunächst als Hauptschule bestehen.

Foto: Roland Kohls

Bornheim-Merten. Der Schulstandort Merten soll weiterentwickelt werden. Außerdem wird ein externes Büro beauftragt, um einen Schulentwicklungsplan für die Stadt Bornheim zu erarbeiten. Das beschloss der Rat am Donnerstagabend einstimmig. Schuldezernent Markus Schnapka berichtete, dass es bereits Kontakte zu drei Büros gebe, die erste Konzepte vorlegen würden.

"Drei Elemente sind dabei sehr wichtig: Die Berücksichtigung der Inklusion (gemeinsames und individuelles Lernen für alle Kinder) sowie die Betreuungsangebote im Primarbereich und den Sekundarstufen - wir haben einen höheren Bedarf an Offenen Ganztagsschul-Angeboten, als wir Plätze haben - und die Entwicklung des Standortes Merten", sagt Schnapka.

Kommentar Lesen Sie dazu auch " Auf dem richtigen Weg"Die Franziskusschule in Merten wird nach dem Scheitern der Einführung einer Gemeinschaftsschule ( der GA berichtete) zunächst weiter als Hauptschule mit Ganztagsbetrieb bestehen bleiben, so der Ratsbeschluss. "Wir werden uns aber nicht damit zufrieden geben, dass sie nur Hauptschule bleibt. Wir wollen ein gemeinsames Vorgehen auf Grundlage der Daten", kündigte Schnapka an.

In den Schulentwicklungsplan sollen genaue Daten zur Lage der Bevölkerungsentwicklung eingehen. Ebenso soll das Beratungsbüro eine Prognose der zukünftigen demografischen Entwicklung erarbeiten - nicht nur in Bornheim, sondern in der Region.

Die Berater werden auch die Schulangebote und ihre Angebote genau unter die Lupe nehmen und ermitteln, wie viele Schüler von welcher Grundschule in welche weiterführenden Schulformen wechseln. Außerdem soll die Entwicklung bei den zukünftigen Schülerzahlen sowie die Schülerbeförderung und die medientechnischen Perspektiven in den Schulen analysiert werden.

Für den Schulentwicklungsplan sind 30 000 Euro im laufenden Haushaltsjahr eingeplant. Einigkeit herrschte bei den Ratsmitgliedern über die Notwendigkeit des Schulentwicklungsplans: "Wir sind dafür, weil man anhand der Daten viel besser langfristig planen kann", sagte etwa Ute Krüger (SPD).

Bei der Frage der künftigen Schulform in Merten gehen die Meinungen jedoch weiter auseinander. Besonders die FDP plädiert weiterhin gegen das Modell der Gemeinschaftsschule. Hans-Martin Siebert verglich sie mit der Gesamtschule, die bei ihrer Einführung auch hoch gelobt worden sei und nun die gleichen Mängel aufweise wie andere Schulformen auch. "Über die Schulform in Merten wollen wir erst reden, wenn der Schulentwicklungsplan vorliegt", sagte Siebert.

"Der Beschluss ist ergebnisoffen. Wichtig ist, dass neue Aspekte eingeplant werden, wie die regionale Entwicklung, die Betreuungsangebote und die medientechnischen Perspektiven. Wir müssen aber auch den Willen der Eltern berücksichtigen", sagte Gabriele Deussen-Dopstadt, Fraktions-Chefin der Grünen.

Die Einführung von Gemeinschaftsschulen in NRW beschäftigt auch die Gerichte, so hat das Verwaltungsgericht Arnsberg am Montag die Errichtung einer Gemeinschaftsschule im sauerländischen Finnentrop vorläufig gestoppt. Die benachbarten Städte Attendorn und Lennestadt hatten Eilanträge gegen die Gemeinschaftsschule eingereicht, denen das Gericht stattgab.

"Wir warten jetzt ab, wie das Verwaltungsgericht in Arnsberg entscheidet. Und dann wollen wir einen runden Tisch einführen", so die CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller.

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