Schlechtes Vorbild

Kommentar

Auch nach dem Umzug von Parlament und Teilen der Regierung nach Berlin ist der Bund noch Eigentümer von ungezählten Gebäuden in der Bundesstadt. (Ungezählt ist wörtlich zu nehmen, denn eine genaue Auflistung gibt es nicht).

Dass er einige seiner Liegenschaften wie den Langen Eugen, das Bundeskanzleramt oder die Kreuzbauten an der B 9 mustergültig saniert, ist lobenswert. Andererseits lässt er zahlreiche Gebäude geradezu vergammeln - und vernichtet somit Millionenwerte.

Erinnert sei an die Villa auf dem Venusberg, in der einst die Bundeskanzler Willy Brandt und Gerhard Schröder wohnten; sie steht seit 1999 leer und verkommt zusehends. Oder, gleich gegenüber, das ehemalige Haus der Jugendarbeit: Weil die Bausubstanz nach jahrelangem Leerstand katastrophal ist und deshalb bisher keine Bundesbehörde dort einziehen wollte, wird das Haus nun wohl auf dem freiem Markt verscherbelt.

Viel Geld wird der Bund dafür angesichts der Sanierungskosten von über einer Million Euro nicht mehr bekommen.

Diese Situation hätte vermieden werden können, wenn rechtzeitig Handwerker damit beauftragt worden wären, die Schäden zu beseitigen. Jeder verantwortungsbewusste Eigentümer hätte so gehandelt.

Der Bund sollte mit unseren Steuergeldern behutsamer umgehen.

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