Sankt Augustiner Rentner-Ehepaar päppelt Pantherschildkröten auf

Happy End für Romeo und Julia - Tierliebhaber übergeben sie an Zoo Neuwied

Sankt Augustiner Rentner-Ehepaar päppelt Pantherschildkröten auf
Foto: Monika Zierden

Sankt Augustin. Romeo und Julia - wer denkt da nicht an die Tragödie von William Shakespeare? Doch für das Schildkrötenpaar, das nach diesen berühmten Vorbildern benannt ist, gibt es zum Glück ein Happy End.

Die außergewöhnliche Reise des Paares muss wohl in Südafrika begonnen haben, denn da kommen die Pantherschildkröten eigentlich her. Geochelone Pardalis heißen sie richtig. Die Tiere fallen unter das Artenschutzgesetz und dürfen nicht vermarktet werden.

Wie sie nach Deutschland kamen, weiß ihre derzeitige Betreuerin Jutta nicht, doch wie sie ins Tierheim nach Troisdorf kamen: "Ein unbekannter Mann hat sie abgegeben und allen vorgelogen, dass er sie beim Renovieren seiner neuen Wohnung gefunden hätte."

Im Tierheim war zu diesem Zeitpunkt leider kein Platz und so kamen die Tiere zu der Sankt Augustiner Schildkrötenliebhaberin. Sie kümmert sich öfter um kranke Schildkröten. Und hat Romeo und Julia klassifizieren lassen: Romeo ist größer als Julia, was bei Schildkröten eher ungewöhnlich ist.

Beide sind noch recht klein und schätzungsweise erst fünf Jahre alt. Was die Annahme nährt, dass noch eine lange Lebenszeit vor ihnen liegt. Sie können bis zu 75 Jahre alt und zwischen 60 und 70 Zentimeter groß werden.

"Sie sind mir schon ans Herz gewachsen", sagt Jutta. Aber die Tiere leben eigentlich in der Savanne und brauchen zum Überleben ein Terrarium. Die Zoos in Köln, Münster und Düsseldorf haben das Pärchen abgelehnt, doch der Zoo Neuwied vergrößert sein Gehege auf 100 Quadratmeter und nimmt sie gerne auf.

"Es ist schon eine große Verantwortung gewesen", sagt Juttas Mann. Für die beiden Schildkrötenliebhaber war es wohl vorerst die letzte Aufnahme gepanzerter Schützlinge. Die beiden Tierfreunde, die nicht mit Nachnamen genannt werden möchten, halfen dem Tierheim Troisdorf sein Gehege für Schildkröten zu vergrößern, damit dort mehr Tiere aufgenommen werden können.

Denn das Rentner-Ehepaar möchte kürzer treten. Trotzdem denken die beiden oft an die ausgesetzten Tiere. "Es ist schlimm, wie viele Menschen ihre Tiere regelrecht entsorgen", sagt Jutta. Da sei es gut, dass zumindest die Mitarbeiter im Troisdorfer Tierheim dort so idealistisch seien.

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