Kommunale Energieversorgung Sankt Augustin will RWE und Rhenag ins Boot holen

SANKT AUGUSTIN · Die Stadtwerke Bonn bleiben beim Aufbau eines eigenen Sankt Augustiner Stadtwerks für alle Varianten gesprächsbereit.

Es ist nach mehr als vier Jahren kontroverser Diskussion entschieden. Am Mittwochabend sprach sich der Hauptausschuss des Sankt Augustiner Stadtrates mehrheitlich dafür aus, für den Aufbau der kommunalen Energieversorgung durch die Energieversorgungsgesellschaft Sankt Augustin (EVG) die Rhenag und die RWE mit ins Boot zu holen.

Die entsprechende Empfehlung für den Stadtrat, der am Mittwoch, 18. April, zusammenkommt, wurde mit den Stimmen der CDU/FDP-Mehrheitsfraktion beschlossen. Wenn der Rat der Empfehlung folgt, ist der Streit um die Netze und die Preisforderung von Rhenag/RWE sowie eine mögliche Klage auf Feststellung des Preises zu den Akten gelegt.

Das nun beschlossene Geschäftsmodell sieht vor, die bisher laufenden Interimspachtverträge mit RWE und Rhenag bis 2016 fortzuführen, um danach eine gemeinsame Netzgesellschaft zu gründen - mit Rhenag und RWE. Dann würden Rhenag und RWE die beiden Netze für den Preis von rund 17,5 Millionen Euro in die gemeinsame Gesellschaft einbringen.

An der bereits beschlossenen Kooperation mit den Stadtwerken Bonn, die mit ihrer Beteiligungsgesellschaft 45 Prozent der EVG hält, soll grundsätzlich festgehalten werden.

2016 läuft die Wasserkonzession der Stadt aus aus, die derzeit die Wasserversorgungsgesellschaft, gleichzeitig Mutter der EVG, innehat. Die Konzession soll dann auch die EVG mit ihrer dann neuen Netzgesellschaft bekommen. Wasser, Strom und Gas wären somit in der Hand eines kommunalen Stadtwerkes, an dem die EVG 51 Prozent der Anteile hält. Und mit dabei wäre weiterhin auch der Kooperationspartner, die Stadtwerke Bonn.

So wie es aussieht, ist das auch deren Wunsch. "Es handelt sich um eine Vergabeentscheidung in der politischen Meinungsbildung der Kommune, die wir respektieren. Wir sind offen und gesprächsbereit für verschiedenste Varianten", kommentierte SWB-Geschäftsführer Frank Preismann die Sankt Augustiner Entscheidung auf GA-Anfrage.

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