Mehr Büros, besserer Brandschutz Sankt Augustin saniert das Rathaus

Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin mobilisiert mit dem Umbau letzte Flächenreserven im Gebäude. Die Arbeiten werden im laufenden Betrieb ausgeführt und kosten rund 2,1 Millionen Euro.

Ein Lastenaufzug wurde vor der Rathausfassade an der Rathausallee montiert. Darüber wird das Baumaterial transportiert.

Ein Lastenaufzug wurde vor der Rathausfassade an der Rathausallee montiert. Darüber wird das Baumaterial transportiert.

Foto: Stadt Sankt Augustin

Von außen deuten nur ein paar Baustellenzäune und ein Lastenaufzug an der Fassade darauf hin, von innen wird es in einigen Räumen hingegen schon deutlicher: Im Sankt Augustiner Rathaus stehen derzeit größere Umbauarbeiten an. Laut Stadt läuft die Brandschutzsanierung der zweiten und dritten Etage des Verwaltungssitzes auf Hochtouren. Zudem werden aus ursprünglich großen Büros mehrere kleine gemacht. Ziel sei, zusätzliche Raumkapazitäten zu schaffen, teilt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen mit. Die Arbeiten werden im laufenden Betrieb ausgeführt. Kostenpunkt: rund 2,1 Millionen Euro.

Laut Stadt war es bereits lange geplant, den Brandschutz im 1976 erbauten Rathaus zu ertüchtigen. Aufgrund des Gebäudealters hätten sich im Laufe der Jahre eine Reihe von Brandschutzmängeln eingestellt, sagt Stocksiefen. Zudem seien neue Anforderungen durch die Gesetzgebung hinzugekommen. Bislang sei das Rathaus aber immer komplett belegt gewesen. Um zu sanieren, hätten externe Büroflächen angemietet werden müssen – eine teure Angelegenheit, so die Stadt.

Der Umzug der technischen Ämter ins Technische Rathaus habe nun in der zweiten und dritten Etage die notwendigen Spielräume für die Sanierung, Büroraumerweiterung und Zwischenumzüge der Beschäftigen gebracht. „Wir schöpfen alle Büroraumreserven aus“, sagt die Stadtsprecherin. Es sei aber weniger eine Frage, was benötigt werde, vielmehr was an Räumen vorhanden sei. So würden zum Beispiel aus zwei 27 Quadratmeter großen Büros, drei 18 bis 20 Quadratmeter große gemacht. Insgesamt sollen dadurch zwölf zusätzliche Büros entstehen. Nach Ende der Umbauarbeiten im Rathaus zieht das Jugendamt in diese Räume ein. Es ist derzeit größtenteils im zweiten und dritten Stock des Ärztehauses untergebracht, der sich im Eigentum der Stadt befindet. Dass es nach dem Umbau mehr Einzelbüros gebe, sei für das Jugendamt besser, so Stocksiefen. Denn die Mitarbeiter würden häufiger intensive Beratungsgespräche führen. Insgesamt stehen nach dem Umbau im Bürotrakt des Rathauses dann 164 Büros mit 250 Arbeitsplätzen zur Verfügung.

Alte Stromversorgung

Bereits seit Anfang des Jahres laufen im gesamten Gebäude Elektroarbeiten. Damit wird die in Teilen überalterte und unterdimensionierte Stromversorgung fit für die kommenden Jahre gemacht. In dem Zuge wird auch die Brandmeldeanlage erneuert. Des Weiteren werden auf allen Etagen Brandschutzabschnitte gebildet und Brandschutztüren eingebaut.

Besonders schwierig gestalte sich die Baustellenlogistik, da der Karl-Gatzweiler-Platz für die Baustellenfahrzeuge nicht nutzbar sei, so die Stadtsprecherin. Die Baustellenanlieferung erfolgt daher über die Rathausallee. Ein neu montierter Lastenaufzug an der Gebäudeseite zur Rathausallee transportiert die benötigten Bauteile in die entsprechenden Etagen. Auf der Wiese vor den Ratssälen wurde eine Fläche für Transport und Lagerung geschaffen. Die Arbeiten in den Büroetagen sollen Ende 2019 abgeschlossen sein. Und damit etwa ein halbes Jahr später als ursprünglich angedacht.

Die Verzögerung begründet Stocksiefen unter anderem mit dem etwas späteren Umzug der technischen Ämter ins Technische Rathaus, aber auch mit dem Alter des Gebäudes. Es hätten nicht nur der Brandschutz, sondern auch der Arbeitsschutz und die Barrierefreiheit bewertet werden müssen. Etwa die Frage, wie Menschen mit Behinderung durch die neuen Brandschutztüren kämen. Zudem sei ein großer Punkt des Gesamtumbaus der Umzug des Bürgerservice ins Rathaus gewesen, der bereits vorgezogen worden sei, um weitere Mietkosten im Ärztehaus zu vermeiden, so die Stadtsprecherin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort