Sankt Augustin: Die Verträge sind gemacht

Die FH Bonn-Rhein-Sieg und das Bundesinstitut für Berufsbildung wollen künftig kooperieren und gemeinsam duale Studiengänge entwickeln.

Sankt Augustin: Die Verträge sind gemacht
Foto: Ingo Eisner

Sankt Augustin. Es stehen zwar noch nicht wirklich konkrete Maßnahmen fest, aber eine engere Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ist seit Donnerstag beschlossene Sache.

Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, und Manfred Kremer, Präsident des BIBB, unterzeichneten im Augustiner Hauptgebäude der Hochschule einen Kooperationsvertrag, der eine verstärkte wechselseitige Unterstützung sowie eine regelmäßige Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen auf dem Feld der beruflichen Bildung und der Berufsbildungsforschung vorsieht.

Das BundesinstitutDas Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wurde 1970 in Berlin gegründet und hat seit 1999 seinen Sitz in Bonn.

Es ist das Kompetenzzentrum zur Erforschung und Weiterentwicklung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Deutschland und konzentriert sich in seinem Arbeits- und Forschungsprogramm auf Themen, die für die Berufsbildungspolitik und die Berufspraxis gleichermaßen von zentraler Bedeutung sind.

Das BIBB kooperiert national und international mit rund 50 Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Das BIBB hat über 620 Beschäftigte.

BIBB-Präsident Manfred Becker betonte, wie wichtig für sein Institut Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind. "Wir pflegen seit einigen Jahren eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Bonner Universität. Wir sehen in solchen Kooperationen, insbesondere mit den Einrichtungen hier am Wissensstandort Bonn, eine strategische Herausforderung und die Chance für eine Profilierung der Berufsbildung", sagte Kremer.

Die Region Bonn habe sich laut Kremer im Laufe der vergangenen Jahre als UN-Standort etabliert. "Sowohl die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg als auch das BIBB sind an der noch bis 2014 andauernden UN-Dekade zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung beteiligt. Da liegt es nahe, hier und jetzt zu kooperieren und zum Beispiel gemeinsame Aktivitäten für die Abschlusskonferenz zu planen", sagte Kremer.

"Bildung ist ein hohes Gut für die menschliche und gesellschaftliche Entwicklung", sagte Hartmut Ihne und bezeichnete Wissen als Voraussetzung dafür, die Welt verändern und nachhaltig gestalten zu können. Schule, Ausbildung, Studium und Beruf seien die Orte, wo die Grundlagen gelegt würden.

"Hochschulen stehen inzwischen nicht mehr nur Abiturienten und jungen Menschen mit Fachhochschulreife offen, die Zusammensetzung der Studierenden ist facettenreicher geworden", sagte Ihne. Seiner Meinung nach seien die Perspektiven für Forschungen zur Berufsbildung durch die Zusammenarbeit mit dem BIBB im Hinblick auf Nachhaltigkeit zukunftsweisend.

Geplant ist eine engere Zusammenarbeit bei der Konzeption, Durchführung und Evaluierung von dualen Studiengängen sowie gemeinsame Bewerbungen bei öffentlichen Ausschreibungen, die berufsbildungspolitische Themen betreffen.

Überdies wird es Praktika-Angebote des BIBB für Studierende der Hochschule geben sowie die Teilnahme von BIBB-Mitarbeitern am Lehrangebot der Hochschule. Somit sollen sowohl die Hochschule als auch das Bonner Bundesinstitut für Berufsbildung von dieser Kooperation in gleichem Maße profitieren.

Die HochschuleDie Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die 1995 gegründet wurde und sich als unternehmerisch handelnde akademische Einrichtung begreift, hat ihren Sitz in Sankt Augustin und je einen weiteren Campus in Rheinbach und Hennef.

Das Angebot umfasst 30 verschiedene Studiengänge, darunter Informatik, Ingenieurwissenschaften, Technikjournalismus und Wirtschaftsinformatik. Im Sommersemester studieren fast 6 000 junge Menschen an der Hochschule, an der 130 Professoren lehren, unterstützt von 160 wissenschaftlichen Mitarbeitern und 230 Lehrbeauftragten.

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