Künftiges Einkaufszentrum auf Toom-Gelände Roisdorfer sind gegen eine Erweiterung

BORNHEIM-ROISDORF · Die Erweiterungspläne für das Roisdorfer Einkaufszentrum beschäftigen die Bornheimer Politiker schon seit einigen Jahren. In der Reihe Bunter Dialog hatten die Bornheimer Grünen die Roisdorfer eingeladen, um sie frühzeitig in die Diskussion einzubinden. Rund 20 Bürger waren am Mittwoch in der Gaststätte "Zur gemütlichen Ecke" erschienen.

"Wir wollen mit den Bürgern ins Gespräch kommen", sagte die Fraktionssprecherin der Grünen, Gabi Deussen-Dopstadt, zur Begrüßung. Der planungspolitische Sprecher Michael Pacyna und Partei-Sprecher Berthold Rothe stellten die Historie und den aktuellen Planungsstand vor. So wurden 2010 Pläne für das Toom-Gelände an der Bonner Straße mit einer Gesamtverkaufsfläche von 20.000 Quadratmetern diskutiert. Die aktuellen Pläne sehen dagegen eine Verkaufsfläche von 13.500 Quadratmetern vor.

Der heutige Toom-Markt und die anderen Geschäfte haben eine Verkaufsfläche von insgesamt 6000 Quadratmeter. "Um zu verstehen, warum man es nicht einfach dabei belässt, muss man wissen, dass der aktuelle Bebauungsplan eine Verkaufsfläche von insgesamt 11 000 Quadratmetern zulässt und die Schumacherstraße als Haupterschließungsstraße gilt", sagte Pacyna. Und: "Die darüber hinausgehenden Pläne des Investors bieten uns die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen."

Laut Rothe gehe es der Stadt Bornheim darum, die Kaufkraft stärker als bisher zu binden. Das Einzelhandelskonzept habe gezeigt, dass Sortimente wie Sportartikel, Bekleidung und Unterhaltungselektronik in der Stadt unterrepräsentiert seien. Die aktuellen Planungen sehen unter anderen genau diese Sortimente vor.

Der künftige Einkaufsmarkt soll laut neuesten Planungen ausschließlich über einen Kreisel auf der Bonner Straße erschlossen werden. "Wir wollen für die Schumacherstraße und den Widdiger Weg nur noch Anliegerverkehr", so Rothe. Allerdings sehen die Planungen sowohl für den Widdiger Weg als auch für die Schumacherstraße Anlieferverkehr vor, weil dies wegen des Höhenunterschieds laut Investor nicht anders möglich sei.

Schnell wurde bei der Versammlung klar, dass die Roisdorfer von dem Projekt nicht begeistert sind. Deshalb stellte Pacyna klar, dass der Investor das umsetzen werde, was möglich ist. "Es ist auch keine Lösung, wenn sich auf der Schumacherstraße der Verkehr verdoppelt", gab er zu bedenken. "Warum plant man den Elektronikmarkt nicht auf der grünen Wiese?", wollte ein Bürger wissen. Dann hätte man keine Verkehrsprobleme und genügend Parkplätze. Die Antwort: Zum einen sei dies nicht mehr zulässig. Zum anderen gebe viele Menschen, die nicht Auto fahren können oder wollen. Diverse Kunden würden ihre Einkäufe zu Fuß erledigen, ergänzte Pacyna.

"Wenn die Leute ständig im Stau stehen, geht der Schuss nach hinten los", meinte eine Bürgerin. Denn würden sie auch das Einkaufszentrum meiden. Rothe stimmte ihr zu, dass sich die Verkehrssituation nicht bessern werde. Allerdings wies er auch darauf hin, dass die Leute bereits heute in Köln oder Bonn Unterhaltungselektronik kaufen würden, ungeachtet der Verkehrssituation. Würde sich ein Elektronikmarkt in Roisdorf ansiedeln, würden sie lediglich vorher abbiegen.

Bevor es bei dem Projekt weiter geht, stehen noch Verkehrs-, Lärm- und Einzelhandelsgutachten aus. Diese sollen klären, in welchem Ausmaß die Bonner Straße und die Anwohner belastet sein werden. Noch vor der Sommerpause werde es Neues zu der Entwicklung des Geländes geben, sagte der Beigeordnete der Stadt, Manfred Schier - allerdings keine komplett fertigen Pläne.

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