Amtsgericht Ahrweiler Richter fordern Einsatz von Metalldetektoren

AHRWEILER · Nach den Schüssen in Dachau steht auch die Sicherheit im Ahrweiler Amtsgericht zur Debatte. Die Richter fordern einheitliche Sicherheitsstandards.

 Ein Besuch des Amtsgerichts birgt in der Regel kein Risiko, sagt Direktor Jürgen Powolny.

Ein Besuch des Amtsgerichts birgt in der Regel kein Risiko, sagt Direktor Jürgen Powolny.

Foto: Günther Schmitt

"Es gilt, die Balance zwischen dem ungehinderten Zugang zu und den Sicherheitsbelangen in den Justizgebäuden zu finden." Damit fordert der rheinland-pfälzische Justizminister Jochen Hartloff ein Überdenken des Themas Sicherheit in den Gerichten. Hintergrund ist der gewaltsame Tod eines jungen Staatsanwalts im Amtsgericht Dachau am 11. Januar.

Wie sieht es im Amtsgericht Ahrweiler aus? Das erklärte am Freitag Jürgen Powolny (56), seit 17 Jahren Direktor des Amtsgerichts an der Wilhelmstraße. "Es gibt eine Sichtkontrolle durch die Wachtmeisterei. Wir haben aber auch die Möglichkeit, mit besonderen Kontrollen zu reagieren, wenn wir merken, dass Leute ihre Nerven nicht im Griff haben."

Es gebe für das Publikum nur den Eingang an der Wilhelmstraße und verdächtige Besucher könnten auch mit Handdetektoren "abgetastet" werden. Powolny: "Die Schleuse am Eingang ist seit vielen Jahren Standard, und im Notfall können wir auf Amtshilfe durch die Polizei bauen." Die residiert direkt neben dem Amtsgericht.

Dessen Richter sind dennoch unzufrieden. Sie fordern von Mainz, Sicherheitsstandards einheitlich zu definieren. Ebenfalls steht ein Metalldetektor, ob mobil oder stationär sei egal, im Eingangsbereich auf der Wunschliste ans Ministerium. Powolny: "Man sollte tickenden Zeitbomben wie in Dachau das Leben nicht zu leicht machen." Grundsätzlich sei in Haftverfahren einer der drei Justizwachtmeister anwesend und die Sitzungssäle seien mit Alarmeinrichtungen versehen.

Auch nähme die Wachtmeisterei an Schulungen zur Eigensicherung teil, worauf auch im Justizministerium besonderer Wert gelegt werde. Ein Besuch des Gerichts berge in der Regel für die Bürger kein Risiko, sagt Powolny. "Der Zebrastreifen auf der Wilhelmstraße vor dem Amtsgericht ist gefährlicher."

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