Raumproblematik am Jobcenter Rhein-Sieg in Meckenheim Handlungsbedarf im Jobcenter

MECKENHEIM · Einen Eindruck vor Ort hat sich Landrat Sebastian Schuster gestern von der Geschäftsstelle Meckenheim des Jobcenters Rhein-Sieg gemacht. Begleitet wurde er vom Leiter des Kreis-Sozialamtes Stephan Liermann.

 Landrat Sebastian Schuster (sitzend) bei seinem Besuch im Jobcenter Meckenheim. Rechts dessen Geschäftsführer Ralf Holtkötter.

Landrat Sebastian Schuster (sitzend) bei seinem Besuch im Jobcenter Meckenheim. Rechts dessen Geschäftsführer Ralf Holtkötter.

Foto: Axel Vogel

Vor allem auf die räumliche Situation wiesen Geschäftsstellen-Leiter Jan Rathke, Bereichsleiterin Markt und Integration Cornelia Stolz sowie Jobcenter-Geschäftsführer Ralf Holtkötter und die stellvertretende Geschäftsführerin Helga Kramer hin. "Wir platzen aus allen Nähten", berichtete Rathke.

Drei Kollegen seien daher in einem Nebengebäude untergebracht. Zudem sei beim Starkregen am Montag Wasser in den Aktenkeller gedrungen. In Verhandlungen befinde man sich über die Anmietung eines Neubaus in Rheinbach, berichtete Holtkötter. In Meckenheim seien geeignete Büros, die über 1000 bis 1200 Quadratmeter Fläche verfügen sollten, zentrumsnah nicht gefunden worden. "Wir möchten in der Innenstadt bleiben, unsere Kunden sollen nicht ausgegrenzt werden", erklärte Kramer.

"Hier ist Handlungsbedarf", bestätigte Landrat Schuster bei seinem Rundgang. Er habe es sich zum Ziel gesetzt, alle Dependancen des Kreises zu besuchen. Zudem sei er neuer Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenter Rhein-Sieg, begründete Schuster die Stippvisite.

Gute Organisation, wenig Wartezeit

"Nach langen Warteschlangen unserer Kunden suchen Sie hier vergeblich", sagte Holtkötter. Rathke erläuterte, dass es seinem Team dank guter Organisation gelinge, die Wartezeit für die Klienten kurz zu halten. Als Neuerung gebe es einen "abgeschlossenen Bereich", in dem die Kunden nicht ziellos durch die Gänge irrten, sondern von ihren Sachbearbeitern begleitet würden. Dies bedeute auch mehr Sicherheit für die Mitarbeiter, betonte Holtkötter.

Die Vermittlung sei eine der wichtigsten Aufgaben des Jobcenters. Pro Jahr gelinge es, etwa 6000 Arbeitssuchende im Rhein-Sieg-Kreis wieder in Arbeit zu bringen, erklärte Holtkötter. Mehr als 60 Prozent der neuen Arbeitsverhältnisse dauerten länger als ein Jahr. Schlüssel zur nachhaltigen Vermittlung sei die Fokussierung auf die Stärken der Kunden.

Wichtig sei auch der persönliche Kontakt zu Arbeitgebern in der Region, um Jobs zu akquirieren. Fördermittel durch ein neues Bundesprogramm gebe es für Arbeitgeber, die Jobsuchende einstellen, die bereits länger als zwei Jahre arbeitslos, mindestens 35 Jahre alt und ohne Berufsabschluss sind. Die nächste Herausforderung wartet schon auf die Jobcenter im Kreis: der Flüchtlingsstrom. Einen leichten Anstieg habe man bereits im ersten Quartal dieses Jahres aufgrund der Flüchtlingsproblematik verzeichnet.

Dass besonders auch im Hinblick auf die Berufstätigkeit der Asylsuchenden Sprachkenntnisse wichtig seien, betonte Holtkötter. Zudem gehe es häufig um die Anerkennung von Abschlüssen aus dem Ausland.

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