Park-and-ride-Anlage am Bahnhof Sechtem für 102 Autos und 208 Fahrräder geplant Neue Flächen gegen die Platznot

BORNHEIM-SECHTEM · Wer in Sechtem am Bahnhof einen Parkplatz sucht, muss mitunter einiges an Zeit und Geduld mitbringen. Denn die vorhandenen Stellflächen decken den Bedarf bei Weitem nicht ab. Deshalb weichen viele Zugpendler auf die umliegenden Anwohnerstraßen aus.

 Die Parkplätze hinter dem Sechtemer Bahnhof sollen erweitert und verbessert werden.

Die Parkplätze hinter dem Sechtemer Bahnhof sollen erweitert und verbessert werden.

Foto: Roland Kohls

Mit dem Neubau einer Park-and-ride-Anlage hinter dem Bahnhof soll sich die angespannte Situation nun ändern, heute beschäftigt sich der Bornheimer Stadtentwicklungsausschuss mit dem Thema.

Geplant sind 102 Parkplätze für Autos auf einem Areal hinter den Schienen, das von der alten Bahnhalle entlang der Gleise bis hinter die Brücke reicht. Die bestehenden Schrebergärten sind laut Bürgermeister Wolfgang Henseler vom Umbau nicht betroffen. Bislang haben dort rund 60 Fahrzeuge Platz. Geschaffen werden zudem 208 überdachte Fahrradstellplätze, der Großteil davon auf dem Bahnhofsvorplatz. Ursprünglich waren lediglich 133 Fahrradparkplätze vorgesehen, allein nahe dem Bahnhofsgebäude wurden bei Begutachtungen 2014 aber bis zu 170 Räder gezählt. Die Stadt hat die Anzahl daraufhin erhöht.

Für die gesamte Anlage rechnet die Verwaltung mit Kosten von etwa 1,33 Millionen Euro, 646 500 Euro davon trägt der Nahverkehr Rheinland als Fördergeber. Dafür müssten die Arbeiten aber noch in diesem Jahr starten, so Henseler. Bei einem späteren Baubeginn könnten die Zuschüsse wegfallen. Im Februar sollen die Arbeiten deshalb ausgeschrieben werden.

Die Parkplatzerweiterung am Bahnhof ist schon lange ein Thema, seit 2007 liegt der Förderbescheid vor. Doch erst seit es die Unterführung unter den Gleisen gibt, kann das Gebiet hinter dem Bahnhof laut Henseler gut zum Parken genutzt werden. "Früher war es immer abenteuerlich von dort zu den Bahnsteigen zu kommen", sagt der Bürgermeister. Die Menschen seien teilweise über die Gleise geklettert.

Dank der zusätzlichen Parkplätze rechnet er vor allem mit einer Entlastung in den umliegenden Wohngebieten. "Wir könnten aber sicherlich noch doppelt so viele Parkplätze anlegen, um dem Verkehr gerecht zu werden", räumt er ein. Das gehe auch auf eine Veränderung in Brühl zurück. Seit dort am Bahnhof Parkgebühren anfielen, würden viele Bürger aus Wesseling lieber den Sechtemer Bahnhof statt des Brühler nutzen. Und wie sieht es mit Parkgebühren in Sechtem aus? "Bisher gibt es keine Überlegungen für eine Bewirtschaftung dieser Parkplätze", sagt Henseler.

Sechtems Ortsvorsteher Rainer Züge ist begeistert, dass sich bei den Stellplätzen - vor allem auch für Fahrräder - nun etwas tut. "Die Situation lässt derzeit mehr als zu wünschen übrig", sagt Züge. "Viele schließen ihre Fahrräder am Geländer ab, weil es keine Ständer gibt." Dadurch fehle es aber an Platz, etwa für breite Kinderwagen, so der Ortsvorsteher.

Die neuen Stellflächen könnten laut dem Bürgermeister 2016 nutzbar sein. Ob damit die Arbeiten rund um den Bahnhof in Sechtem abgeschlossen sind, steht noch nicht fest. Besonders der Vorplatz müsse vernünftig strukturiert werden, sagt Henseler. Möglicherweise gehe das über die geplanten Fahrradständer hinaus.

0 Der Stadtentwicklungsausschuss tagt heute, 18 Uhr, in der Aula der Europaschule, Goethestraße 1.

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