Schlägereien in Bornheim-Walberberg Flugblätter werfen Staatsanwaltschaft Untätigkeit vor

BORNHEIM-WALBERBERG · Nach den Schlägereien in Walberberg sorgt der Verfasser eines verteilten Papiers für Wirbel. Er wirft der Staatsanwaltschaft Untätigkeit vor.

Im Zusammenhang mit den Schlägereien in Walberberg kursierende Flugblätter beschäftigen Polizei und Staatsanwaltschaft. Am Rande des Junggesellenfestes war es am ersten Augustwochenende in Walberberg zu mehreren Körperverletzungsdelikten gekommen. Bei Schlägereien waren fünf Personen teils schwer verletzt worden.

Vor einigen Tagen wurden nun Flugblätter im Ort verteilt, die unter anderem der Staatsanwaltschaft Untätigkeit bei der Strafverfolgung vorwerfen. Trotz "guter Polizeiarbeit" habe es die Staatsanwaltschaft innerhalb von sechs Tagen nicht geschafft, das Okay für eine Vernehmung oder Verhaftung zu geben, heißt es in dem Papier.

Zugleich behaupten die Autoren, dass es sich bei den Tätern um "Schläger südländischer Herkunft" handele. Ebenso wird behauptet, dass der "mutmaßliche Haupttäter" ungehindert auf dem Weg in die Türkei sei und aus dem Ausland die Opfer verhöhne. Als Verfasser des Flugblatts zeichnet die Gruppe "Identitäre Bewegung" verantwortlich. Die rechtsgerichtete Bewegung tritt vorwiegend im Internet und in sozialen Netzwerken auf.

Nach Angaben eines Polizeisprechers ist die Gruppe im Bereich der Bonner Polizei, zu dem auch das Bornheimer Stadtgebiet gehört, bisher nicht in Erscheinung getreten. Das Flugblatt sei den Beamten bekannt, und die Abteilung Staatsschutz der Polizei prüfe die Inhalte auf eine strafrechtliche Relevanz.

Eine Prüfung auf mögliche strafrechtliche Inhalte des Flugblatts hat auch die Bonner Staatsanwaltschaft aufgenommen, wie Sprecherin Monika Volkhausen auf Anfrage bestätigte. Zugleich wies sie den Vorwurf der Untätigkeit zurück. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Details, auch zu den Behauptungen im Flugblatt, wollte Volkhausen mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht nennen.

Allerdings sei eine im Flugblatt aufgestellte Behauptung, dass die Körperverletzungen auf das Konto einer Gruppe gingen, nicht zutreffend. Man prüfe weiterhin, ob es zwischen dem Fall eines schwer verletzten 17-Jährigen und den anderen Schlägereien eine Verbindung gebe. In einem Fall gebe es allerdings Hinweise auf einen anderen Täter.

Wie berichtet, handelt es sich bei den Opfern der Schlägereien neben dem 17-Jährigen um dessen 16-jährige Begleiterin sowie um zwei 20-Jährige und einen 22-Jährigen. Alle wurden in den Nächten zum 2. und zum 3. August verletzt. Die Taten ereigneten sich auf dem Heinrich-von-Berge-Weg, in der Nähe der Bahnhaltestelle der Linie 18 sowie vor dem Festzelt des Junggesellenvereins nahe der Hauptstraße.

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