Gutenberghaus in Honnef Das Heimatmuseum wurde mit einem Festakt eingeweiht

BAD HONNEF · Was lange währt, wird endlich gut: Nach monatelangem Planen, wochenlanger Recherche und tagelangen Renovierungsarbeiten ist das Honnefer Heimatkundemuseum schließlich fertiggestellt. Auf zwei Etagen des Gutenberghauses erwachen nun fünf Jahrhunderte Lokalgeschichte zu neuem Leben. Jetzt wurden Archiv und Museum im feierlichen Rahmen offiziell eröffnet.

 Offiziell eröffnet wurde das Gutenberghaus in Honnef.

Offiziell eröffnet wurde das Gutenberghaus in Honnef.

Foto: Werner Melsbach

Im Mittelpunkt des Eröffnungsfestes stand Urheberin Renate Mahnke, die sich der zahllosen Glückwünsche kaum erwehren konnte. Unter den Gratulanten befand sich auch Bürgermeisterin Wally Feiden: "Eine solche Idee zu haben, ist das eine, aber sie dann auch anzupacken und umzusetzen, und zwar auch noch größtenteils in Eigenregie, das ist etwas völlig anderes", so die Verwaltungschefin, "und dafür haben Sie meinen tiefsten Respekt."

Bad Honnef sei der Historikerin auf immer dankbar, dass sie Heimatgeschichte erlebbar gemacht und für künftige Generationen hinübergerettet habe. Das "Gedächtnis der Stadt" sei ein ungemeiner Gewinn für den Rheinort. Für Renate Mahnke bedeutete das Museum ein Herzensanliegen - für die Nachwelt zu bewahren, was dem Vergessen anheim zu fallen droht, ist für sie eine Selbstverständlichkeit.

"Wenn niemand Zeugnisse der Vergangenheit eines Ortes sammelt und aufbewahrt, dann ist es auf lange Sicht so, als habe dort nie jemand wirklich gelebt", so die Initiatorin in ihrer Begrüßungsrede. Daher kann ab sofort jeder im Gutenberghaus in die Geschichte eintauchen und staunen. Und eines ist garantiert: Dort sieht man seinen Heimatort in einem ganz neuen Licht.

Im Archiv warten unzählige professionell katalogisierte Quellen und Dokumente auf Interessierte - Originalausgaben der ehemaligen Honnefer Volkszeitung, zeitgenössische Postkarten und vieles mehr lassen Hobbyhistoriker frohlocken. Eine Etage tiefer gibt es in der Museumsausstellung einige echte Leckerbissen zu bewundern: Während etwa der Bebauungsplan Honnefs von Karl Henrici den Grundriss der Stadt vor knapp 100 Jahren zeigt, versetzt die Abbildung einer jahrhundertealten "Karte des Kirchspiels Honnef" den Betrachter zurück in die Zeit um 1740.

In insgesamt fünf Stationen informiert ein Rundgang über die Geschichte des Hauses Werber, der Familie Werber und des Buchdrucks in Honnef - und zwar stets anschaulich, lebendig und abwechslungsreich. Ohne tatkräftige Unterstützung wäre Renate Mahnkes Vision jedoch gar nicht erst realisierbar gewesen. Daher verstärken nun Sophie Dumoulin, Irina Neubauer, Dirk Sieg und Jan Bostelaar das Team des Vereins "Gutenberghaus".

Die derzeitige Ausstellung wird ungefähr ein halbes Jahr lang geöffnet bleiben, anschließend wird Platz gemacht für neue Facetten der Honnefer Lokalhistorie. Eine Idee für das Nachfolgeprojekt hat Renate Mahnke bereits: "Als Honnef noch am Rhein lag". Was sich hinter diesem Titel verbirgt, will sie allerdings noch nicht verraten.

Denn zunächst einmal feiert sie den Geburtstag ihres "Babys". "All die Begeisterung, die mir entgegengebracht wurde, beflügelt unheimlich", erzählt sie sichtlich überwältigt. Und das viele Lob hat sie sich redlich verdient - denn dank ihr hat Bad Honnef nun endlich ein Gedächtnis.

Die Öffnungszeiten

Die Ausstellung im Haus Gutenberg an der Hauptstraße (über der Buchhandlung Werber) hat immer sonntags von 10 bis 13 Uhr sowie nach Absprache geöffnet. Wer den Verein mit aussagekräftigen historischen Quellen unterstützen möchte, erreicht Renate Mahnke unter der Rufnummer 02224/9870950 oder per E-Mail an info@gutenberghaus.de.

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