Razzia am Nürburgring

Firma soll Mindestlöhne vorenthalten haben - 170 Beamte des Zolls im Einsatz

Nürburgring. (wom/dpa) Der Zoll in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat erneut Baustellen einer mazedonischen Firma am Nürburgring, in Oberhausen und in Hamm durchsucht. Grund war der Verdacht, dass die Firma ihren Arbeitern die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlöhne vorenthält. Nach Angaben des Hauptzollamtes Krefeld waren 170 Beamte im Einsatz.

"Die Firma hat ihren Arbeitern nur rund 5,50 Euro pro Stunde gezahlt. Der Mindestlohn für diese Arbeit hätte aber 12,50 Euro betragen müssen. Bei einer Arbeitszeit von rund 200 Stunden im Monat erhalten die Arbeiter somit 1 400 Euro weniger Lohn, als ihnen zustände", sagte ein Zollsprecher. Weiter vermuten die Ermittler, dass die Firma Beiträge zur Zusatzversicherungskasse der Bauwirtschaft nicht zahlt und gegen Aufzeichnungs- und Anzeigepflichten nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz verstößt. Der Firma droht ein Bußgeld bis zu 500 000 Euro.

Auf der Großbaustelle am Nürburgring sind nach Angaben des Zoll-Sprechers 45 Mitarbeiter beschäftigt. Die Nürburgring GmbH erklärte auf Anfrage, dass die arbeitsrechtlichen Auflagen in den Vertragsbedingungen mit den Baufirmen klar geregelt seien. "Dass es dabei eventuell zu einer Nicht-Einhaltung der Vertragsinhalte gekommen sein könnte, bedauern wir. Wir haben dem Zoll jegliche Unterstützung zugesichert", versicherte Hauptgeschäftsführer Walter Kafitz.

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