Radler und Raser in Hennef im Visier der Polizei

Ordnungskräfte und Bundespolizisten kontrollieren Verkehr und dunkle Ecken - Rollerfahrer fährt statt der erlaubten 50 mit 114 Stundenkilometer

Radler und Raser in Hennef im Visier der Polizei
Foto: Ingo Eisner

Hennef. "Ich bin sicher, dass diese Aktion den notwendigen Rückhalt in der Bevölkerung findet", sagte Bürgermeister Klaus Pipke am Mittwoch im Rathaus, bevor um 14 Uhr der Startschuss zum ersten Hennefer Sicherheitstag fiel.

Ein Netzwerk der Sicherheit, bestehend aus 38 Hennefer und Bonner Polizisten, vier Bundespolizisten sowie 20 Hennefer Ordnungsbeamten und vier Mitarbeitern des Jugendamtes, legte sich über Hennef aus. Dabei setzten alle Beteiligten ein Mischkonzept aus Vorbeugung und Ahndung um.

Einzig, dass es in Strömen goss, machte es einigen Beamten am Mittwoch schwer, auf Streife zu gehen. Da hatten es die Kollegen vom Kriminalkommissariat Prävention besser. Sie standen trocken unter einem Pavillon auf dem Adenauerplatz und informierten Interessierte Passanten über einbruchsichere Fenster und Türen, und wie sie ihre Kraftfahrzeuge besser vor Langfingern schützen können. Keine 100 Meter entfernt gab es den nächsten Info-Stand. Dort informierten Mitarbeiter des Hennefer Jugendamtes Jugendliche über die Gefahren des Alkohol- und Drogenmissbrauchs.

Die nächste Kontrollstelle richtete die Polizei wiederum 100 Meter weiter ein: in der Fußgängerunterführung Mittelstraße. Dort hatten es die Beamten besonders auf Radfahrer abgesehen, die ihren Drahtesel nicht schoben, sondern verkehrswidrig zwischen den Fußgängern hindurch radelten. Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen hielten die Beamten am Ende der Unterführung an.

Die Polizei beließ es allerdings bei mündlichen Verwarnungen. "Wir wollen in Zukunft verstärkt Radler kontrollieren, denn die Unfälle in Hennef, in die Radler verwickelt sind, haben im vergangenen Jahr zugenommen", sagte Roland Goy, Leiter der Hennefer Polizeiwache.

Besonders auf der Frankfurter Straße würde es immer wieder zu Unfällen mit Radfahrern kommen. "Dem wollen wir entgegen wirken". Wie gefährlich Radfahren sein kann, weiß jeder, der mal unfreiwillig absteigen musste. Auf dem Stadtsoldatenplatz warb die Polizei an einem Info-Stand dafür, immer einen Helm zu tragen. Der schütze zwar nicht vor Unfällen, aber er verhindere bei Stürzen schwere Kopfverletzungen.

Auf den Bahnsteigen patrouillierten die Beamten der Bundespolizei mit ihren Diensthunden und kontrollierten die Züge. Hennef zählt zwar nicht zu den Kriminalitätsschwerpunkten der Bundespolizei, dennoch sorgte am Mittwoch das Auftreten der Bundesbeamten für ein höheres Sicherheitsgefühl unter den Bahnreisenden.

Kurz hinter dem Bahnübergang An der Brölbahn waren es dann die motorisierten Verkehrsteilnehmer, die in den Focus der Polizei gerieten. Mit einem elektronischen Laser-Messgerät hielten die Beamten die Geschwindigkeiten der Temposünder fest. Die Kollegen winkten die Raser kurze Zeit später mit der Kelle raus.

Spitzenreiter dort war ein Autofahrer, der mit 86 Stundenkilometern bei erlaubten 50 unterwegs war. Ihm droht ein vierwöchiges Fahrverbot inklusive drei Punkten in der Flensburger Verkehrssünderkartei und 100 Euro Geldstrafe.

Den Vogel schoss allerdings ein 17-jähriger Rollerfahrer ab, der über die Talstraße mit 114 Stundenkilometern bei erlaubten 50 bretterte. Der Laserstrahl der Polizei fing seine Geschwindigkeit, die Beamten fingen den Rollerfahrer ein. Er bekommt nun eine Strafanzeige wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort