"Quartier in Bewegung" Projekt bringt Kinder in Heimerzheim in Bewegung

SWISTTAL · Eine auf zwei Jahre angelegte Aktion für mehr Gesundheit durch Sport und Bewegung startet in Heimerzheim. Schulen, Vereine und Verbände sind Partner des von den Krankenkassen unterstützten Projekts.

 Sport und Bewegung für Kinder machen nicht nur Spaß, sondern sind auch gesund.

Sport und Bewegung für Kinder machen nicht nur Spaß, sondern sind auch gesund.

Foto: dpa

Es ist schon eine Art von Jackpot, den die Gemeinde Swisttal für ihren Ortsteil Heimerzheim gewonnen hat: Swisttal ist eine von insgesamt nur drei Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis, die an dem Projekt „Quartier in Bewegung“ teilnimmt. Gestern trafen sich Projektleitung und lokale Netzwerkpartner im Rathaus zu Startschuss und ersten Kennenlernen.

Das von Rhein-Sieg-Kreis, Kreissportbund mit seiner Sportjugend und dem Verein kivi – Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendgesundheit im Rhein-Sieg – entwickelte Präventionsprojekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt und zielt darauf, in Zusammenarbeit mit örtlichen Netzwerkpartnern Kindern und Jugendlichen nachhaltige Angebote zur Förderung von Bewegung und Gesundheit zu schaffen.

Balancieren, Klettern, Toben, Rennen, Roller- oder Inlinerfahren – einfach so, weil es Spaß macht und dem natürlichen Bewegungsdrang von Kindern entspricht. Den vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten an der frischen Luft ist aber in den letzten Jahren mit digitalen Medien und Fernsehen starke Konkurrenz erwachsen, die in der Gunst vieler Kinder weit vorne liegt. Bewegung aber entspricht nicht nur dem natürlichen Bedürfnis von Kindern, sondern ist auch wichtig für die körperliche und geistige Entwicklung sowie für die Gesundheit.

Gesundes Aufwachsen ermöglichen

Mit dem Projekt „Quartier in Bewegung“ wollen die Initiatoren und ihre örtlichen Partner von Kitas, Grundschule und Sekundarschule, Kinder- und Jugendring (KJR), Gemeindesportverband (GSV) und Sportvereinen bis zu Bundespolizei, Katholische Jugendagentur und Kirchen verstärkt Angebote schaffen, um Kinder und Jugendliche von der Couch oder vor dem PC wegzuholen, sie in Bewegung zu bringen und ihnen so ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.

„Ich freue mich, dass wir dabei sind. Das Projekt passt zu dem, was wir schon initiiert haben für die Kinder und Jugendlichen. Es ist eine tolle Ergänzung“, sagte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. Damit bezog sie sich unter anderem auf die Sportprofilklasse der Sekundarschule, die „Gummihütte“ an der Viehtrift und den vom GSV angestoßenen Outdoor-Parcours. Beim Projekt „Quartier in Bewegung“ gehe es um Verknüpfung, wie Projektreferentin Janette Kawaschinski erläuterte. „Auch für uns ist es ein Pilotprojekt“, sagte die Literaturwissenschaftlerin, staatlich anerkannte Motopädin und Theaterpädagogin.

„Es ist ein Netzwerkprojekt, das von der Zusammenarbeit der Beteiligten lebt.“ Kivi übernehme dabei als Servicepartner die Moderation, alles andere sei die Entscheidung des Netzwerks. Insofern sind Prozess und Ergebnis noch völlig offen. Allerdings wäre es nicht im Sinne des Projekts, lediglich etwa Spielplätze zu erweitern. „Wichtig ist uns die Nachhaltigkeit“, so Kawaschinski. In diesem Sinne ist auch die Qualifizierung und Fortbildung von Netzwerkpartnern in Fragen der Gesundheitsförderung Bestandteil des Projekts.

Projektwoche zu Gesundheitsthemen

Angestrebt ist im Projektzeitraum auch eine Projektwoche zu Gesundheitsthemen, die mit einem Gesundheitsfest abschließt. Zunächst soll eine Bestandsaufnahme von vorhandenen Angeboten ebenso wie von Angebotslücken gemacht werden. Dann soll das Netzwerk Ideen und weitere Schritte entwickeln, um im nächsten Jahr in die Umsetzungsphase zu gehen. Die Leiterin des Jugendhilfezentrums für Alfter, Swisttal und Wachtberg, Elisabeth Wilhelmi-Dietrich, verwies auf bereits sehr gut funktionierende Netzwerk-Kooperationen in Swisttal.

„Ich wünsche mir, dass die bestehende Netzwerkstruktur unterstützt wird und nicht eine parallele Struktur aufgebaut wird“, sagte sie. Für den Beigeordneten Hans Dieter Wirtz ist „Quartier in Bewegung“ ein Baustein zur Verbesserung der Lebensqualität. „Wichtig ist zu schauen, wie man die erreichen kann, die nicht in Vereinen organisiert sind“, sagte er.

Klaus Jansen vom Gemeindesportverband freute sich, dass das Projekt nicht in einer Stadt, sondern „in der schwierigen ländlichen Flächengemeinde Swisttal“ realisiert wird. Das werde Signalcharakter auch für andere ländliche Gemeinden haben. Das Projekt „Quartier in Bewegung“ wird durch die Krankenkassen und die Krankenkassenverbände in NRW gefördert.

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