Polizei nimmt in Remagen 30 Demonstranten fest

Rechte und Linke gehen auf die Straße - Großaufgebot der Einsatzkräfte bestimmt das Stadtbild

  Durchsuchung:  Die Polizei untersuchte in der Innenstadt die Demonstranten, die gegen den rechten Aufmarsch angetreten waren.

Durchsuchung: Die Polizei untersuchte in der Innenstadt die Demonstranten, die gegen den rechten Aufmarsch angetreten waren.

Foto: Vollrath

Remagen. (wtz) "Wir haben diese Leute nicht eingeladen und distanzieren uns daher auch überaus deutlich von diesen Äußerungen und politischen Anschauungen", brachte Remagens Bürgermeister Herbert Georgi am Sonntag die Meinung nahezu aller Remagener Bürger auf den Punkt. Rechtsextreme Gruppen, angereist aus dem ganzen Bundesgebiet, hatten zu einem Kundgebungsmarsch in die Römerstadt eingeladen.

Auf die "ungebetenen Gäste" - angekündigt waren 200 - reagierten die Stadt und die Polizei unter Leitung des erfahrenen Polizeidirektors Wolfgang Bula mit striktem Durchgreifen und strengem Reglement. "Die Kundgebung konnten wir rechtlich nicht verhindern. Die juristischen Vertreter dieser Gruppen wissen sehr genau, welche Rechte ihnen zustehen. Notfalls hätten diese Gruppen ihre Anliegen auch mit einstweiliger Verfügung durchgedrückt", erklärte Georgi auf Nachfrage.

Die "Regeln" für die Demonstration hatten Stadtverwaltung und Polizei sehr deutlich beschrieben. Mit 16 Vorgaben und Anweisungen wurden unter anderem der Weg und die Dauer der Veranstaltung vorgegeben. Aber auch das Tragen von Transparenten oder das Ausrufen verschiedener Parolen wurde kontrolliert. Vor der Schwarzen Madonna, die als Mahnmal für die Opfer der Rheinwiesenlager steht, wurde der Aufmarsch dann aber durch massiver Absperrungen aufgehalten.

Nahezu zeitgleich hatte die politische Linke zu einer Gegenveranstaltung in die Innenstadt eingeladen, an der sich neben Vertretern der Parteien und Kirchen auch Bürger aus der Römerstadt beteiligten. "Beide Gruppen sind räumlich und zeitlich voneinander getrennt. Wir wollen die direkte Konfrontation verhindern", hieß es von den Einsatzkräften. Trotzdem wurden rund 30 linksgerichtete Demonstranten wegen Missachtung eines Platzverweises vorübergehend in Gewahrsam genommen. Laut Polizeiaussage wollten diese den Aufmarsch der Rechten stören.

Dutzendweise Einsatzkräfte, diverse Fahrzeuge, Polizeihunde und zwei Wasserwerfer bestimmten am Sonntag bereits seit dem Morgen das Stadtbild rund um die Rheinhalle, an der Fachhochschule sowie in der Innenstadt rund um den Bahnhof. Über allem kreiste zudem noch der Einsatzhubschrauber der Polizei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort