Pfarrseelsorge in Rheinbach Pater Heinz-Willi Rivert spricht über Übergabe an Deutschen Orden

rheinbach · Aus Wurzeln müssen jetzt Flügel werden, bewährte Aufgaben gilt es gegen neue Herausforderungen einzutauschen: Am Samstag heißt es für Pater Heinz-Willi Rivert und seine Mitbrüder vom Pallottiner-Orden Abschied nehmen von der Pfarrseelsorge in Rheinbach und sie in die Hände der Nachfolger, der Brüder des Deutschen Ordens, zu übergeben.

 Triduum zur Seligsprechung von Vinzenz Pallotti im Oktober 1950. Im Hintergrund ist das von einem Jugendlichen des Hermann-Josef-Kollegs gemalte Porträt Pallottis zu sehen.

Triduum zur Seligsprechung von Vinzenz Pallotti im Oktober 1950. Im Hintergrund ist das von einem Jugendlichen des Hermann-Josef-Kollegs gemalte Porträt Pallottis zu sehen.

Foto: Stadt Rheinbach/Pfarrchronik

Das fällt nach 75 Jahren Schuldienst und 40 Jahren Pfarrseelsorge nicht leicht - weder dem Orden noch seinen Vertretern.

"Viele Mitbrüder haben ihr ganzes Leben oder einen Großteil davon in Rheinbach verbracht", sagt Pfarrverweser Heinz-Willi Rivert (52), der die Gemeinde Sankt Martin seit der Versetzung Pater Gröters nach Kälberau im vergangenen März verwaltet. "Die Älteren unter ihnen können zwar hier bleiben, da wir uns ja am Standort hier einen Alterssitz bewahren", so Rivert weiter, "aber sie müssen ihr Lebenswerk in andere Hände geben: Die Pallottiner waren hier so viele Jahrzehnte lang im Schulwesen und in der Pfarrseelsorge tätig - diese Aufgaben abzugeben, fällt natürlich nicht leicht, das geschieht mit Bedauern. Wir haben die Gemeinde im pallottinischen Sinne, etwa des Laien-Apostolats, tief geprägt." Als gebürtigem Rheinbacher und ehemaligem Schulseelsorger für das Pallotti-Kolleg und das Sankt-Joseph-Gymnasium fällt Rivert der Abschied auch persönlich schwer, zumal er über seine künftige Aufgabe und Wirkungsstätte derzeit noch im Gespräch ist.

"Ich werde die Kinder sehr vermissen - und sie mich wohl auch. Ich habe einen sehr guten Kontakt zu ihnen und überhaupt zur ganzen Gemeinde bekommen", sagt Rivert. In die Verwaltungsarbeit habe er sich zwar erst einfinden müssen, aber Schwerpunkt seiner Arbeit sei die individuelle Begleitung der Menschen und eine gute Verkündigung im Gottesdienst gewesen. "Dabei ist echte Kommunikation entstanden, wir sind miteinander in Bewegung gekommen. Ich habe mich auf meine Aufgabe hier gefreut und habe in der Zeit auch viele positive Rückmeldungen bekommen", blickt Rivert zurück. Seine Mitstreiter im bisherigen Pastoralteam, Pfarr-Vikar Pater Bruno Kremsler (71) und Subsidiar Pater Werner Dohn (74), bleiben vor Ort: Dohn bleibt Hausrektor der nunmehrigen Alters-Kommunität im Backsteingebäude an der Koblenzer Straße und tritt ansonsten seinen Ruhestand an, während Kremsler das neue Pastoralteam zunächst noch mit einer Viertelstelle unterstützen wird.

Riverts Dank gilt dem gesamten Gemeinde-Team einschließlich der Verwaltungsangestellten, die ihm geholfen hätten, auch die verschiedenen Dorftraditionen im Auge zu behalten. Dem neuen Pastoralteam um Pater Damian wünscht Rivert, "dass es sich auf die Vielfältigkeit der Gemeinde und die Eigenarten der Menschen einlassen kann."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort