Öllache war angeblich am Autounfall nahe Miel schuld

24-Jähriger kommt mit Geldbuße davon - Das Opfer des Zusammenstoßes leidet noch unter den Folgen

Rheinbach. (sax) Auch ein halbes Jahr nach seinem schweren Autounfall leidet ein 55-jähriger Pensionär noch unter Gedächtnisverlust. Das schilderte er jetzt als Zeuge vor dem Rheinbacher Amtsgericht.

Dort wurde gegen den 24-jährigen Unfallverursacher in der Verhandlung wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung verhandelt.

Am Abend des 15. Mai vergangenen Jahres war der Student aus Brühl mit seinem Fahrzeug auf der K 61 an der Kreuzung kurz vor dem Ortseingang Swisttal-Miel so heftig gegen den Wagen des 55-Jährigen gekracht, dass sich dieser überschlug. "Ich knallte mit dem Kopf gegen den Türholm und war besinnungslos. Ich habe erst wieder mitbekommen, wie der junge Feuerwehrmann sich um mich kümmerte", schilderte der 55-Jährige.

"Ich bin froh, dass ich lebe. Das andere heilt noch. Ich wollte gar nicht, dass der junge Mann angeklagt wird." Der Student bedauerte die erheblichen Verletzungen des Pensionärs, gab jedoch als Erklärung für den Unfall eine Öllache auf der Fahrbahn an, auf der er mit seinem Fahrzeug beim Abbiegen ins Rutschen geraten sei.

Diese Öllache war zwar im Polizeibericht vermerkt, aber mit dem Hinweis, dass Polizei und Feuerwehr ein Abstreuen nicht für notwendig hielten. Ein 25-jähriger Tischler und Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr Swisttal, der im Fahrzeug hinter dem Pensionär fuhr und nach dem Unfall Hilfe leistete, schilderte seinen Eindruck, der Angeklagte sei "zu schnell mit stehenden Reifen" in die Kreuzung gefahren.

"Es ist klar, dass ich nach seinem Eindruck zu schnell war. Ich bin ja gerutscht, als ich bremsen wollte", erklärte der Student. Amtsrichter Ulrich Schulte-Bunert hielt dagegen: "Öl beschleunigt aber nicht. Öllache hin oder her: Sie waren zu schnell."

Gegen Zahlung von 600 Euro Geldbuße an die Staatskasse wurde das Verfahren mit Zustimmung aller Beteiligten vorläufig eingestellt.

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