Odyssee eines Taufengels

Vortrag im Seniorenzentrum: An der Figur segnete Pfarrer Kolfhaus Generationen von Godesbergern

Odyssee eines Taufengels
Foto: Ronald Friese

Bad Godesberg.(ham) Da schloss sich in vielerlei Hinsicht der Kreis, als Bärbel und Richard Grebert im Kolfhaus-Seniorenzentrum mit ihrem neusten Diavortrag den Taufengel der Erlöserkirche vorstellten.

Zum einen konnte Ricarda Valder vom Kolfhaus den beiden für glatte zehn Jahre ehrenamtlichen Dienst danken. Die Greberts sind in inzwischen 20 Altenheimen im Stadtgebiet entweder musikalisch mit ihren Posaunen oder eben mit meist heimatgeschichtlichen Diavorträgen unterwegs.

Zum anderen waren mit dem Ehepaar auch gleichzeitig die verdienstvollen Restauratoren des Taufengels zugegen. Und an dem hatte der Namensgeber des Hauses, Pfarrer Heinrich Kolfhaus, zwischen 1913 und 1949 Generationen von kleinen Godesberger Protestanten den Taufsegen gegeben.

Wie berichtet, ist dieser so sanft blickende, eine Taufschale darbietende und fast lebensgroße Engel durch das Engagement der Greberts nach einer spannenden Odyssee 2010 wieder in die Erlöserkirche zurückgekehrt. 1880 war er hier zur Einweihung dieser ersten evangelischen Stadtkirche Godesbergs schon einmal in deren Altarraum eingezogen.

1956 war die protestantischer Tradition entsprechende Statue jedoch schnöde auf dem Sperrmüll gelandet, erläuterten die Greberts in ihrem Vortrag. Er entsprach plötzlich nicht mehr dem Zeitgeist. Die nachfolgenden Stationen des 150-Kilo-Kolosses waren dann ein Rüngsdorfer Garten und ein Grab, wo das Ehepaar Grebert auf das traurige Engelsschicksal aufmerksam wurde, die Terrakottafigur schließlich mit Expertenhilfe restaurierte und an ihren Ursprungsort zurückbrachte.

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