Nur den Umzug haben Männer gemacht

Arbeitsgemeinschaft der Freien Stillgruppen ist von Würzburg nach Bad Godesberg umgezogen - Die Beratung von Müttern geht weit über das Thema Stillen hinaus

  Stillende Mütter  erhalten bei der AFS Antworten auf sie bewegende Fragen und Ratschläge bei vielen, auch familiären, Problemen.

Stillende Mütter erhalten bei der AFS Antworten auf sie bewegende Fragen und Ratschläge bei vielen, auch familiären, Problemen.

Foto: GA-Archiv

Bad Godesberg. Im November 2000 hat die Geschäftsstelle des Bundesverbandes der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen (AFS) ihren Sitz von Würzburg nach Godesberg verlegt. Die neuen Räume in der Rüngsdorfer Straße 17 "bieten unseren Mitarbeitern gute Möglichkeiten und viel mehr Platz als zuvor", freut sich die erste Vorsitzende der AFS, Angelika Reck. Im Übrigen sei die AFS, die am 16. März 1980 in der Godesberger Stadthalle gegründet wurde, nun "praktisch wieder an ihren Ursprungsort zurückgekehrt".

Der siebenköpfige Bundesvorstand, dem ausschließlich Frauen angehören, koordiniert, organisiert und leitet die Aktivitäten des aus der Arbeitsgemeinschaft entstandenen Vereins. Männliche Mitglieder gibt es kaum. "Nur den Umzug haben die Männer gemacht", berichtet Angelika Reck schmunzelnd.

Seit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen hat sich vieles getan und manches verändert. Inzwischen nämlich bietet die AFS Frauen nicht nur einfach Unterstützung bei Stillproblemen. Sondern weit darüber hinaus finden Mütter hier Beratung rund um das Thema Familie. Die Mitglieder des Verbandes sind außerdem aktiv bei Aus- und Fortbildungsveranstaltungen für Stillberaterinnen und medizinischem Personal sowie in der Öffentlichkeitsarbeit. Dafür wurden verschiedene Arbeitskreise eingerichtet. Einer von ihnen betreut etwa die Internet-Seite.

Rund 800 Stillgruppen gibt es in Deutschland. Der Verband hat etwa 1500 Mitglieder. Die Zusammenarbeit mit Ministerien, medizinischen Einrichtungen und den Krankenkassen liegt im besonderen Interesse des Bundesverbandes, denn nur so ist ein optimale Hilfe für Frauen mit Kleinkindern möglich. Neben den Mitgliedsbeiträgen und dem Versand von Fachbüchern ist der Verkauf von Broschüren und der eigenen Fachzeitschrift, unter anderem an Arztpraxen, die wichtigste Einnahmequelle der AFS. Vom Bund und den Ländern, mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz, erhält der Verein kein Geld. Grund genug für den Vorstand, verstärkt auf politischer Ebene tätig zu werden, um mit der Regierung im Gespräch zu bleiben.

Seit langem schon arbeitet die AFS mit Hebammen und Kliniken zusammen. Am Bonner St. Elisabeth-Krankenhaus etwa gibt es inzwischen eine "Stillambulanz", und auch das Maltheser-Krankenhaus plant die Einrichtung einer "Stillsprechstunde". Doch natürlich gibt es auch weiterhin die Möglichkeit, sich einer freien Stillgruppe anzuschließen.

Weitere Informationen und Materialien sind erhältlich bei der Geschäftsstelle AFS e.V., Rüngsdorfer Straße 17, 53 173 Bonn, (02 28) 3 50 38 71 und per Mail unter der Adresse: geschaeftsstelle@afs-stillen.de. Internet: www.afs-stillen.de.

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