Nürburgring zieht organisierte Banden an

Die Großveranstaltungen am Nürburgring und das seit einem Jahr laufende Ganzjahresprogramm an der Rennstrecke haben die Kriminalitätszahlen stark ansteigen lassen.

Adenau. (sim) Die Großveranstaltungen am Nürburgring und das seit einem Jahr laufende Ganzjahresprogramm an der Rennstrecke haben die Kriminalitätszahlen im Zuständigkeitsgebiet der Polizeiinspektion (PI) Adenau ansteigen lassen.

Die Summe aller im Dienstbezirk angefallenen Straftaten liegt bei 1 758 im Jahr 2007, 1 765 in 2008, 2 099 in 2009 und 2 249 in 2010. Damit seien die Gesamtzahlen entgegen dem Landestrend im zweiten Jahr in Folge nicht unerheblich angestiegen (7,15 Prozent), stellt Kriminalhauptkommissar Gerd Knechtges fest.

Örtlicher Schwerpunkt der Straftaten bilde die Verbandsgemeinde Adenau mit 1 713 Fällen (plus 10,7 Prozent), gegenüber 536 Fällen (minus 6,3 Prozent) bei der Verbandsgemeinde Altenahr. Dass der Grund für diesen Unterschied zweifelsfrei am Nürburgring zu suchen ist, verdeutlicht laut Knechtges ein Anstieg der Straftaten um 37 Prozent von 706 auf 969 Fälle in der Ortschaft Nürburg, über deren Gemeindeschlüssel die Ereignisse an der Rennstrecke größtenteils erfasst werden.

Ebenfalls entgegen dem Landestrend sei die Aufklärungsquote bei allen angefallenen Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 43,5 Prozent gesunken, wobei 1 172 der insgesamt 2 249 Straftaten im Dienstbezirk nicht in Adenau, sondern von der Kriminalinspektion in Mayen bearbeitet worden seien. Von den 1 077 von der PI Adenau bearbeiteten Fällen hätten 595 Delikte, also 55,2 Prozent, aufgeklärt werden können.

Die Kriminalitätslage in unserem Zuständigkeitsbereich kann als relativ stabil bezeichnet werden", so Knechtges. Nur in wenigen Kriminalitätsfeldern hätten sich nennenswerte Veränderungen ergeben. Leicht zugenommen haben Körperverletzungs- und Raubdelikte (263), während Fälle einfachen Diebstahls von 588 um 45,5 Prozent auf 855 Fälle eklatant zunahmen.

Hintergrund seien enorme Zuwächse von Taschendiebstählen bei Großveranstaltungen am Nürburgring, die sich mit 411 Fällen fast verdreifacht hätten. Verantwortlich dafür seien organisierte Banden, die eigens deshalb zu den Veranstaltungen anreisen würden. Sie trügen seit dem Start des Ganzjahresbetriebs zu mehr szenetypischen Straftaten bei.

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