Infoabend in der Stadthalle Notunterkunft wird erweitert

BAD GODESBERG · Gäbe es so etwas wie eine Rangliste für eine durchweg ruhige Erörterung der aktuellen Flüchtlingsströme nach Europa, so hätte die Veranstaltung am Donnerstag in Bad Godesberg gewiss Aussicht auf einen der vorderen Plätze.

 Wilhelm Steitz erläutert die Pläne für die als Notunterkunft genutzten Räume an der Deutschherrenstraße.

Wilhelm Steitz erläutert die Pläne für die als Notunterkunft genutzten Räume an der Deutschherrenstraße.

Foto: Ronald Friese

In der Stadthalle informierte am Abend die Bezirksregierung über die Situation in der Notunterkunft für Asylbewerber an der Deutschherrenstraße und gab bei der Gelegenheit auch Prognosen für die Zukunft ab. Ihre wichtigsten Botschaften: Der Betrieb im früheren Landesvermessungsamt am Rande Muffendorfs läuft planmäßig und professionell, Zwischenfälle gibt es nicht.

Die Unterkunft wird ausgebaut

Dass sich die Teilnehmerzahl mit 100 Bürgern in Grenzen hielt, führte nicht nur dazu, dass im vollbestuhlten Saal gut 800 Plätze leer blieben. Es ermöglichte auch, sämtliche Fragen abzuarbeiten. Zunächst hatte Wilhelm Steitz, stellvertretender Regierungspräsident (Grüne) nun auch offiziell verkündet, was angesichts des angekündigten Umbaus eines Gebäudetrakts bereits indirekt verlautet war: Die Kapazität der derzeit mit rund 200 Menschen belegten Unterkunft wird bis zum Jahresende "mindestens verdoppelt", so Steitz.

Jana Biesenbach, die die Einrichtung vor Ort leitet, sprach von 300 zusätzlichen Plätzen, die von September an sukzessive belegt werden sollen. Von einer vorübergehenden Nutzung wie in den ersten beiden Bürgerinformationen war nicht mehr die Rede. Vielmehr gab Steitz auch Spekulationen über eine mögliche Dauernutzung als Notunterkunft Raum, als er über den seit längerer Zeit geplanten Komplettumzug seiner Behörde nach Köln sprach.

Die Hoheit über die Liegenschaft habe indes das Land. Mit dem bevorstehenden Umbau werden laut Steitz zudem die internen Abläufe optimiert, wovon auch die unmittelbaren Anwohner profitieren sollen. Im Juli, so berichtete Biesenbach, habe es Beschwerden über abendliche Lärmbelästigungen gegeben, inzwischen sei das Problem behoben.

Prompt wurde das "Beschwerdemanagement" von einem Anwohner ausdrücklich gelobt. "Ich bitte alle Anwohner, sich bei Problemen an uns zu wenden. Jeder ist ausdrücklich eingeladen, uns nach Anmeldung zu besuchen und sich ein Bild zu machen", so Biesenbach.

Für die von ihr und den anderen Mitarbeitern geleistete Arbeit gab es mehrfach Applaus, auch Hilfsangebote konnte sie noch vor Ort entgegen nehmen. Aktuell sind ein Drittel der Bewohner Kinder. Ebenfalls etwa ein Drittel stammt aus Staaten auf dem Balkan.

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