Rheinbach Notfallplan für den Hexenturm

RHEINBACH · Dem Rheinbacher Hexenturm fehlt ein zweiter Flucht- oder Rettungsweg für den Notfall. Aus Gründen des Brandschutzes schafft die Stadt eine Fläche für die Drehleiter der Feuerwehr.

 Arbeiter befestigen eine Rasenfläche am Hexenturm, damit im Notfall die Feuerwehr mit der Drehleiter vorfahren kann.

Arbeiter befestigen eine Rasenfläche am Hexenturm, damit im Notfall die Feuerwehr mit der Drehleiter vorfahren kann.

Foto: Pieper

Das Mittelalter kannte zwar Fluchtburgen, aber nicht unbedingt mehrere Rettungswege aus diesen heraus. Da sind die heutigen Anforderungen unter Sicherheitsaspekten anspruchsvoller, an moderne Gebäude ebenso wie an mittelalterliche Gemäuer. Vor allem, wenn letztere für Feiern oder Versammlungen genutzt werden. Das betrifft auch den Hexenturm, einst errichtet als Burgfried der ehemaligen Rheinbacher Burg. Dem fehlt ein zweiter Flucht- oder Rettungsweg für den Notfall. Das wurde bei der regelmäßigen Brandschutzbegehung bemängelt, wie Bürgermeister Stefan Raetz auf Anfrage erklärte. Und deshalb wird derzeit der Untergrund auf einer Rasenfläche am Turm befestigt, damit dort im Notfall die Feuerwehr mit der Drehleiter zur Rettung vorfahren kann.

Hinter den dicken Mauern des Turms gelangt man über enge Steinstufen in die verschiedenen Stockwerke. Die unterschiedlichen Ebenen werden für standesamtliche Trauungen genutzt und für private Feiern vermietet. Besonders beliebt ist die vorletzte Etage mit ihrem großen Kamin, den Holzbänken und dem Thekenbereich. Einen anderen Weg aus dem Turm heraus als die Steinstufen wieder hinunter zu gehen gibt es jedoch nicht.

"Die Brandschutz-Forderungen werden immer enger", sagte Raetz, "und wir wollen ja auch, dass alles sicher abläuft, falls einmal etwas passieren sollte." Eine Metalltreppe außen anbauen will die Stadt aber nicht, sowohl aus Kosten- als auch aus optischen Gründen. "Das sähe einfach fürchterlich aus", so Raetz. Die Turmfenster könnten jedoch ganz nach außen geöffnet werden und seien groß genug, dass Personen hindurchkönnen. Mit entsprechender Beschriftung sollen sie nun als Fluchtweg gekennzeichnet werden. In Sicherheit gebracht werden sollen Menschen dann im Notfall über die Korb-Drehleiter der Feuerwehr. "Die kann auf 30 Meter ausgefahren werden", erklärte Wehrführer Laurenz Kreuser. Allerdings hat das Fahrzeug auch ein entsprechendes Gewicht. Damit es sicher am Hexenturm aufgestellt werden kann und nicht einsackt, wird der Untergrund auf der Rasenfläche an der Bachstraße befestigt. "Das sollen aber keine Parkplätze bleiben. Die Befestigung wird wieder mit Gras zuwachsen", betonte Raetz.

Für den Fall, dass die Drehleiter einmal in Reparatur oder zeitgleich anderweitig im Einsatz sein sollte, könnte innerhalb kürzester Zeit eine Drehleiter aus einer der Nachbarkommunen vor Ort sein, sagte Wehrführer Kreuser: "Außer in Rheinbach gibt es Drehleitern in Meckenheim, Bornheim und in Bonn."

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