Angebot für Pendler Nextbike startet Fahrradverleih in Roisdorf

Rhein-Sieg-Kreis · Die RVK und die linksrheinischen Kommunen nehmen am Roisdorfer Bahnhof ein Fahrradverleihsystem von Nextbike in Betrieb.

Den QR-Code mit der App am Schutzblech scannen, die Ausleihe bestätigen – und schon schnappt das Schloss des E-Bikes mit einem hörbaren Klicken auf. Innerhalb weniger Sekunden lassen sich so ab sofort die neuen „RVK E-Bikes“ im Linksrheinischen ausleihen. Mit einer Eröffnungsfeier haben Vertreter des Rhein-Sieg-Kreises, des Kreises Euskirchen, der beteiligten Kommen und der Regionalverkehr Köln (RVK) am Dienstag das neue Verleihsystem mit der ersten Station am Roisdorfer Bahnhof in Betrieb genommen. Partner des Gemeinschaftsprojekts ist das Leipziger Unternehmen Nextbike, das auch Fahrradverleihsysteme in Köln und Bonn betreibt. „Das eröffnet viele Kooperationen in der Zukunft“, sagte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher. Einmal heruntergeladen kann die Nextbike-App für die Ausleihe in allen Kommunen genutzt werden.

Allerdings unterscheiden sich die neuen weißen Räder im Rhein-Sieg-Kreis nicht nur optisch von den blauen Nextbike-Rädern, die bereits in Bonn angeboten werden. Im Gegensatz zu Köln und Bonn stehen im Linksrheinischen nämlich ausschließlich E-Räder zur Verfügung. Die neuen E-Bikes haben dementsprechend einen breiteren Rahmen, in dem der Akku verbaut ist, sowie eine LED-Anzeige zum Ladestand der Akkus. Die Reichweite einer Akkuladung liegt bei rund 80 Kilometern. Es ist damit eines der ersten reinen E-Bike-Verleihsysteme von Nextbike in ganz Deutschland und in NRW sogar das erste.

Pro Station werden zehn E-Bikes bereitgestellt

Neben Alfter und Bornheim beteiligten sich auch die Städte Rheinbach und Meckenheim sowie die Gemeinden Wachtberg, Swisttal und Weilerswist. In jeder Kommune gibt es eine feste Ausleih- und Rückgabestation. Die Fahrradständer mit integrierter Ladefunktion befinden sich an den Bahnhöfen in Bornheim-Roisdorf, Weilerswist, Swisttal-Odendorf, Rheinbach und Meckenheim sowie an der Haltestelle der Linie 18 „Alfter/Alanus Hochschule“ und an der Bushaltestelle „Berkum EKZ“ in Wachtberg.

(Dieses Video ist Teil einer Kooperation von GA und WDR)

In den kommenden Tagen will Nextbike die Stationen nach und nach mit den E-Rädern ausstatten. Aktuell werden die noch fehlenden Räder in der Bonner Werkstatt in Poppelsdorf zusammengebaut. Bis Ende Mai sollen alle 70 Räder ausgeliefert werden. Pro Station werden zehn E-Bikes bereitgestellt, Platz zum Aufladen gibt es allerdings für bis zu zwölf Exemplare, um die Rückgabe zu erleichtern. Außer den festen Ausleih- und Rückgabestationen existieren sogenannte virtuelle Stationen. Dort wurden keine Ladesäulen installiert, da die Flächen nur als Abgabepunkt fungieren sollen. In Bornheim wurden dafür beispielsweise Flächen an den Stadtbahnhaltestellen der Linie 16 in Hersel sowie an der Haltestelle „Merten“ der Linie 18 gekennzeichnet.

„Wir sehen im Radverkehr einen wichtigen Baustein für den Klimaschutz“, sagte Gertrud Sahler, Abteilungsleiterin für Immissionsschutz, Anlagensicherheit, Verkehr, Chemikaliensicherheit, Umwelt und Gesundheit beim Bundesumweltministerium. Sahler war in Vertretung für Bundesumweltministerin Svenja Schulze nach Roisdorf gekommen, die ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt hatte. „Es sind auch die vielen kleineren Projekte, die zum Klimaschutz beitragen“, betonte sie.

Der Bund finanziert das Projekt mit 330 000 Euro innerhalb des Förderprogramms „Klimaschutz durch Radverkehr“. Die restliche Summe von 29 000 Euro tragen die Kommunen sowie die RVK. Im Gegenzug haben sich die Betreiber verpflichtet, das Verleihsystem für die nächsten fünf Jahre anzubieten. Mit Nextbike wurde daher ein Vertrag für diese Zeitspanne geschlossen. Aber auch darüber hinaus soll das Projekt weitergehen – in welcher Form hängt davon ab, wie es angenommen wird. Mit dem Modell sollen Berufspendler und Freizeitradler angesprochen werden. „Wir wollen es am liebsten innerhalb der Kommunen ausbauen“, sagte Christian Seul, Projektverantwortlicher bei der RVK. Landrat Sebastian Schuster sprach sich dafür aus, ein solches Modell auch im rechtsheinischen Rhein-Sieg-Kreis aufzubauen.

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