Neuer Anlauf auf der Suche nach explosiver Fracht im Laacher See

Sonar-Messungen sollen auf die Spur des abgestürzten Halifax-Bombers führen - Taucher der Feuerwehr und des Kampfmittelräumdienstes richten sich am Ufer des Sees ein

Neuer Anlauf auf der Suche nach explosiver Fracht im Laacher See
Foto: Vollrath

Laacher See. Schweigsam sind sie, die Männer vom Kampfmittelräumdienst des Landes Rheinland-Pfalz. Ohne großes Aufsehen zu erregen, richten die Männer um Einsatzleiter Horst Lenz am Ufer des Laacher Sees den Arbeitsplatz für die kommenden Tage ein. Denn, so heißt es aus dem Umweltministerium, für die kommenden 14 Tage geht die Suche nach dem während des Zweiten Weltkrieges abgestürzten britischen Halifax-Bombers weiter.

Seit dem Jahr 1942 liegt das Wrack in dem Eifelmaar, vermutlich in einer Tiefe um die 30 Meter. Mit dem Flugzeug sollen auch zwei Besatzungsmitglieder sowie die hochexplosive Fracht - Experten gehen von vier 1 000-PfundBomben sowie einer 500-Pfund-Bombe aus - in den See gestürzt sein. Alleine die Tatsache, dass im Jahre 1947 die britische Armee aufgrund der vorhandenen Bomben von einer Bergung der beiden Besatzungsmitglieder absah, verdeutlicht die noch heute problematische Situation.

Bereits Anfang des Jahres standen die ersten Gespräche und Planungen zum weiteren Vorgehen bei der SGD-Nord an. Aufgrund der Auswertung von Voruntersuchungen sah der Kampfmittelräumdienst dringenden Handlungsbedarf. Bereits erteilte Tauchgenehmigungen für den Laacher See wurden widerrufen, der Klosterverwaltung wurde empfohlen, den Bootsverleih im Gefahrenbereich zu schließen. Die Nutzung des Rundwanderweges soll allerdings ungehindert möglich bleiben.

Zur genauen Lagebestimmung des Flugzeugwracks und somit vermutlich auch eines Teils der im See vermuteten Munition werden in den kommenden Tagen mehrere Dutzend so genannter Side-Scan-Sonar-Messungen durchgeführt. Mit Hilfe eines Schallwandlers kann eine Abbildung des Seebodens und der dort befindlichen Objekte erstellt werden.

Mit schwerem Gerät waren am Montag auch die Helfer der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz aus Koblenz angerückt. Zwei Materialcontainer wurden in unmittelbarer Nähe des Fischereibetriebes abgeladen. Darin befindet sich das Ausrüstungsmaterial, was für die kommenden Tauchgänge im See benötigt wird. Zunächst wurden jedoch zwei Tauchinseln präpariert.

Von den Plattformen aus werden die Taucher in den See starten und bei einer äußerst geringen Sichtweite, die Experten rechnen mit knapp einem Meter, versuchen, die Markierungsbojen möglichst nahe am gesuchten Objekt zu befestigen.

Zum weiteren Vorgehen, falls die Bomben tatsächlich geortet und geborgen werden können, wollten sich die Verantwortliche vorerst nicht äußern.

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