Rheinbacher bei der EM Nah dran an Iniesta und Balotelli

RHEINBACH · Robin Mohrmann aus Rheinbach war als Medien-Volunteer bei der Fußball-Europameisterschaft in Danzig. Der Student aus Rheinbach macht zurzeit ein Praktikum in der Redaktion Vorgebirge und berichtet für den GA.

 Im Danziger Stadion: Robin Mohrmann verteilt Wasser auf der Medientribüne.

Im Danziger Stadion: Robin Mohrmann verteilt Wasser auf der Medientribüne.

Foto: GA

Als Volunteer bei einer EM zu arbeiten - was bedeutet das eigentlich? Die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt, als ich im Dezember vergangenen Jahres per E-Mail die Bestätigung der UEFA bekam. Eher zufällig war ich zuvor auf das Bewerbungsformular im Internet gestoßen. Seitdem ich denken kann, bin ich fußballbegeistert und spiele auch aktiv im Verein. Zuvor habe ich jedoch noch nie bei einem derartigen Großereignis mitgewirkt. Nach einem Interview und einigen Wochen des Wartens war es dann klar: Ich werde live bei der EM dabei sein - hautnah!

24 ereignisreiche Tage mit drei Vorrunden-Spielen, einem Viertelfinalspiel und einer Menge neuer Erfahrungen sollten es werden in Danzig, der alten Hansestadt an der Ostseeküste Polens. Dabei war ich einer von rund 650 freiwilligen Helfern der UEFA vor Ort. Mein Einsatzgebiet war der Medienbereich.

Mit etwa 60 Freiwilligen, die überwiegend aus Polen, aber auch aus anderen Ländern Europas und der ganzen Welt kamen, waren wir unmittelbar neben dem Stadion im Mediencenter stationiert. Hier arbeitete die internationale Presse, Artikel wurden geschrieben, die neuesten Fotos hochgeladen.

Besonders an Spieltagen gab es für uns, die Helfer in der unverkennbaren hellblauen Ganzkörperuniform, allerhand zu tun. Das Aushändigen sämtlicher Zugangsberechtigungen und Statistiken gehörte ebenso zu unseren Aufgaben wie die Betreuung der Kommentatoren auf der Medientribüne oder der Fotografen am Spielfeldrand. Auch der Pressekonferenzraum des Stadions war einer unserer Arbeitsplätze.

Zwar wurde das "Fansein" durch die Anweisung zur Professionalität etwas eingeschränkt, dennoch bot sich ab und zu die einmalige Gelegenheit, ganz nah am Geschehen dran zu sein. Sei es auf der Pressekonferenz in einem Raum mit Joachim Löw und Manuel Neuer oder den spanischen Weltklasse-Akteuren Torres, Iniesta, Xavi oder Fabregas, um nur einige Namen zu nennen. Oder der italienische Stürmer Mario Balotelli, der nach dem Training lieber den Weg durch den Hinterausgang benutzte, um ganz entspannt und ohne fragende Journalisten direkt vor unseren Augen in den Mannschaftsbus zu steigen.

Ein weiteres Highlight war, vor dem Anpfiff des Deutschlandspiels während der Nationalhymne direkt vor der deutschen Bank zu stehen und die sich hektisch positionierenden Fotografen in Schach zu halten. Generell der Blick hinter die Kulissen dieser gigantischen Veranstaltung und die gesamte Atmosphäre in der Stadt mit ihren ständig wechselnden Fankulturen war sensationell. Eine Erfahrung, die sich auf jeden Fall gelohnt hat.

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