Mut zum Handeln

Kommentar

Das Ja des Schulausschusses für die Errichtung einer Gesamtschule in der Oedekovener Hauptschule macht Mut. Endlich, so scheint es, haben die Alfterer Kommunalpolitiker ihren Kampfeswillen entdeckt. Auch, wenn der ein oder andere bei seiner Entscheidung vielleicht an die nahende Kommunalwahl gedacht haben mag.

Fest steht, dass in Alfter noch nie zuvor so offen und entschlossen betont wurde, mögliche Hürden des NRW-Schulministeriums und der Bezirksregierung nehmen zu wollen und notfalls für den Elternwillen vor dem Verwaltungsgericht Köln zu klagen. Das benachbarte Bonn, wo nach den Sommerferien die vierte Gesamtschule an den Start geht, hat es schließlich vorgemacht.

Dass die Genehmigungspraxis bei Gesamtschulen zurzeit "verhalten" ist, wie es der Gutachter Wolf Krämer-Mandeau in der Sitzung des Schulausschusses ausdrückte, ist sicherlich kein Geheimnis. Für die zurückhaltende Stimmung mag zusätzlich verantwortlich sein, dass im nächsten Jahr der Landtag gewählt wird. Da wartet man lieber ab.

Und wie letztlich Bildungsfragen von politischen Konstellationen abhängen, unterstreicht beispielsweise die Gesamtschule Weilerswist, die 1992 gegründet wurde - als die SPD mit absoluter Mehrheit in Nordrhein-Westfalen regierte.

Damals wie heute stört sich niemand daran, dass nur 29 Prozent der Schüler aus der Gemeinde kommen und 71 Prozent Einpendler sind. Worauf es jetzt ankommt, ist eine schnelle Lösung. Im Sinne der ausblutenden Oedekovener Hauptschule und all der Eltern und Kinder, die keine Hängepartie verdient haben.

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