Mit Skiern über den Eschmarer See

Der Kreis und die Stadt Troisdorf signalisieren ihre Zustimmung für die Pläne von Investor Franz Limbach - Die Liftanlage soll 765 Meter lang werden

  Wassersportler  sollen sich nach den Willen von Franz Limbach, der eine Wasserski-Anlage plant, schon bald auf dem Eschmarer See tummeln.

Wassersportler sollen sich nach den Willen von Franz Limbach, der eine Wasserski-Anlage plant, schon bald auf dem Eschmarer See tummeln.

Foto: Vogel

Troisdorf. Die seit Jahren geplante Wasserski-Anlage auf dem Eschmarer See könnte schon bald Realität werden. Die zuständigen Stellen der Stadt Troisdorf und der Kreisverwaltung haben jetzt im Wesentlichen den Plänen des Kies-Unternehmers Franz Limbach zugestimmt.

Am Donnerstag soll sich der Umweltausschuss erneut mit dem Projekt befassen. Bereits vergangenen Sommer hatten die Politiker dem Wasserski-Zentrum grundsätzlich zugestimmt, seine Verwirklichung aber von der Klärung zahlreicher Fragen abhängig gemacht.

Das ist jetzt bei einem Termin zwischen Stadt, Kreis und dem Bergisch-Gladbacher Landschaftsplaner Alexander Nix geschehen. Nix legte im Auftrag von Limbach detaillierte Pläne für die Wasserski-Anlage, die Gestaltung der Ufer, zu Parkplätzen, Zufahrt und Gebäude vor. "Anhand der Pläne konnten eine Reihe von offenen Fragen geklärt werden, und die Fachämter haben dem Konzept mit geringen Änderungen zugestimmt", sagt Troisdorfs Technischer Dezernent Wolfgang Pietrek.

Unternehmer Franz Limbach ist erleichtert darüber, dass die größten Hürden aus dem Weg geräumt sind. "Ich glaube, wir haben ein Ergebnis erzielt, mit dem alle Beteiligten leben können", sagte er.

Zwar würde Limbach lieber heute als morgen loslegen - "Wir stehen quasi Gewehr bei Fuß" - jetzt aber gelte es erst einmal, das gesetzlich Bebauungsplanverfahren abzuwarten. Mit dem B-Plan sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Freizeitanlage geschaffen werden.

Am Eschmarer See sollen Naturschutz, Wassersport und Kiesabbau nebeneinander existieren. Während der Nassabbau von Kies im See bereits beendet ist, soll die Trockenauskiesung auf benachbarten Flächen noch einige Jahre weiter gehen. Die nordöstliche Ecke des L-förmigen Baggersees soll geschützt und der Natur überlassen werden. Die restlichen zwei Drittel des Gewässers sind für Wasserski und Sport vorgesehen. Schon jetzt ist der Eschmarer See die Trainingsstrecke des Kanu-Clubs "Pirat" Bergheim.

Die eigentliche Wasserski-Anlage ist eine Art elektrisch betriebene Seilbahn, die 765 Meter lang sein wird und auf fünf im Seegrund verankerten Masten ruht. Am Ufer ist auf rund 390 Quadratmetern ein eingeschossiges Blockhaus aus Holz geplant, in dem neben der Startrampe der Wasserski-Anlage Kiosk und Imbiss, Umkleidekabinen, Mini-Shop sowie Technik und Geräte untergebracht werden.

Je nach Witterung soll die Anlage von April bis Oktober geöffnet sein. Limbach rechnet für den Anfang mit mindestens 150 Besuchern pro Tag. Zur Höhe der Investitionen wollte er nichts sagen. Unklar sind auch noch die Preise. Auf der Wasserski-Anlage in Langenfeld bei Leverkusen kostet die Tageskarte für Erwachsene 28, für Jugendliche 20 Euro.

Limbach ist überzeugt, dass die Anlage eine Attraktion für Troisdorf und Umgebung wird. "Der Freizeitdruck auf die öffentlichen Flächen und die Gewässer in Troisdorf ist enorm." Wassersport auf und im Eschmarer See könne zur Entschärfung beitragen. Allerdings: Baden soll dort zunächst weiter verboten bleiben. Erst wenn alle rechtlichen Voraussetzungen geschaffen seien, "ist auch der Ausbau zum Badesee vorstellbar".

Illegales Baden, wildes Campen und nächtliche Gelage haben in den vergangenen Jahren am Eschmarer See - trotz laufender Auskiesung - immer wieder für ähnliche Probleme gesorgt wie am Rotter See. "Wir habe im vergangenen Sommer rigoros aufgepasst und so die schlimmsten Auswüchse in den Griff bekommen", sagte Limbach.

Am Rotter See will die Stadt in Zukunft ebenfalls hart durchgreifen. Um nächtlichem Lärm, illegalen Abholzaktionen, wildem Müll und kriminellen Auswüchsen ein Ende zu bereiten sollen Lagern am und Baden im See grundsätzlich verboten werden. "Ein Aufenthaltsverbot nach 22 Uhr würde die Situation entschärfen und die Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt wesentlich erleichtern", glaubt Pietrek.

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